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„Guardians of Truth“ – Neue Doku-Reihe mit Can Dündar

Im ersten Film der neuen DW-Doku-Reihe „Guardians of Truth“ geht es um die lebensgefährliche Berichterstattung über Kriminalität und Korruption und um Journalismus im Exil.

Doku KW 18 | Guardians of Truth
Bild: EP DW L 52

Der türkische Journalist Can Dündar, der 2015 nach Berichten über Waffenlieferungen der Türkei an Syrien inhaftiert wurde, trifft auf Anabel Hernández, die seit vielen Jahren über die Verbindungen zwischen Regierung und Drogenkartellen in Mexiko schreibt.

Beide können nicht mehr in ihren Heimatländern leben und arbeiten – Dündar zog 2016 nach Deutschland, Hernández 2017 nach Südeuropa. Dennoch kehrt Hernández regelmäßig für Recherchen nach Mexiko zurück – unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Für den Film begleitet Can Dündar sie auf einer ihrer Reisen, begegnet ihr nahestehenden Menschen und stellt ihr die entscheidende Frage, warum sie für ihre Arbeit immer wieder ihr Leben aufs Spiel setzt.

Dokumentation " Kampf um Wahrheit - Can Dündar trifft Anabel Hernández"
Anabel Hernández und Can Dündar begegnen sich in Italien (oben) und in Mexiko Bild: DW

Der Film über Anabel Hernández ist der Auftakt der Doku-Reihe „Guardians of Truth“, die die DW ab 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, zeigt. Der ehemalige Chefredakteur der überregionalen türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Can Dündar, trifft für die Reihe Exilantinnen und Exilanten, Dissidentinnen und Dissidenten rund um die Welt, um mit ihnen über das Schicksal zu sprechen, das er selbst mit ihnen teilt. Dündars Filme zeigen eindrucksvolle Biografien von Menschen, die furchtlos für die Meinungsfreiheit eintreten.

Dokumentation " Kampf um Wahrheit - Can Dündar trifft Anabel Hernández"

„Guardians of Truth“ 

Can Dündar, türkischer Journalist

Can Dündar: „Wir leben in einer Zeit, in der die Freiheit an vielen Orten der Welt bedroht ist. Zum Glück gibt es überall dort auch mutige Menschen, die diese Freiheit verteidigen. Es ist ein Privileg, dass wir sie im Rahmen dieser Filmreihe treffen können.“

DW-Intendant Peter Limbourg: „Einschränkungen der Pressefreiheit erleben auch die Journalistinnen und Journalisten der DW überall auf der Welt – und in vielen Ländern verschlechtert sich die Lage zusehends. Wir zeigen uns solidarisch mit mutigen Kolleginnen und Kollegen wie Anabel Hernández und Can Dündar und machen mit dieser Dokumentation auf die Bedeutung von Qualitätsjournalismus, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt, aufmerksam.“

DW-Kommentarbild Linda Vierecke

„Guardians of Truth”-Regisseurin Linda Vierecke: „Während der Dreharbeiten in Mexiko, bei denen unsere hochgefährdete Protagonistin ständig von Personenschützern begleitet werden musste, wurde uns der Preis für den Mut von Menschen wie Anabel Hernández und Can Dündar sehr bewusst. Die Arbeit in einem Land, das für Journalistinnen und Journalisten eines der gefährlichsten der Welt ist, war eine besondere Herausforderung.“

Rolf Rische, Director of Culture and Lifestyle und verantwortlich für Dokumentationen bei der DW: „Der Mut der Menschen, von denen diese Filmreihe erzählt, ist derart beeindruckend, dass man sich davor nur in sprachloser Bewunderung verneigen kann. Was diese Leute für Freiheit und Demokratie leisten, ist übermenschlich und in höchstem Maße human zugleich. ‚Guardians of Truth‘ erzählt nicht zuerst von Politik, sondern vor allem von großartigen Menschen, die unseren Geist inspirieren und mehr noch – unsere Herzen.“

Tim Klimeš, DW Head of Documentaries: „Can Dündar weiß genau, was es heißt, im eigenen Land bedroht zu werden. Deshalb war er für uns der ideale Kandidat, als wir überlegten, mit wem gemeinsam wir diese Doku-Reihe realisieren möchten. In der ersten Folge trifft er auf eine beeindruckend ehrliche Anabel Hernández, die nachdenklich stimmende Einblicke in ihr Leben unter ständiger Bedrohung gibt.“

Can Dündar und Anabel Hernández

Der türkische Journalist Can Dündar deckte 2015 illegale Waffenlieferungen der Türkei nach Syrien auf, wurde von Präsident Erdoğan als Terrorist bezeichnet und floh, nachdem während seines Prozesses ein Anschlag auf ihn verübt worden war, nach Deutschland. Seitdem setzt er sich unermüdlich für die Meinungsfreiheit ein.

Freedom of Speech Award 2019
Anabel Hernández erhielt im Juni 2019 den Freedom of Speech Award der Deutschen Welle, hier mit DW-Intendant Peter Limbourg (rechts) und Laudator Misha Glenny Bild: DW/F. Görner

Die mexikanische Investigativ-Journalistin und Autorin Anabel Hernández erhielt 2019 den Freedom of Speech Award der Deutschen Welle für ihre Berichterstattung über Korruption und Absprachen zwischen Regierungsbeamten und Drogenkartellen in ihrem Heimatland. Ihr 2010 erschienenes Buch „Los Señores del Narco“ (Narcoland) dokumentiert diese illegalen Verbindungen und brachte Hernández internationale Anerkennung ein, ebenso ihr 2016 erschienener Enthüllungsbericht „La verdadera noche de Iguala. La historia que el gobierno trató de ocultar“ (Die wahre Nacht von Iguala. Die Geschichte, die die Regierung zu verbergen versuchte) über die Entführung und Ermordung von 43 Studenten in Mexiko im Jahr 2014. Hernández, die nach Schikanen und Morddrohungen gezwungen war, ihr Heimatland zu verlassen, lebt heute in Südeuropa und schreibt regelmäßig für die Lateinamerika-Redaktion der DW. 

TV-Sendezeiten „Guardians of Truth - Can Dündar meets Anabel Hernández“ am 3. Mai 2022:

DW English 02:03 UTC

DW Deutsch 11.30 UTC

DW Español 16:03 UTC

DW Arabic 16:03 UTC

Auf den YouTube-Channels von DW Documentary wird die Produktion ebenfalls ab dem 3. Mai 2022 in den sechs Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Spanisch, Hindi und Türkisch verfügbar sein.