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DW Hindi und DW Urdu: 60 Jahre Innovation

Seit 60 Jahren erfinden sich DW Hindi und DW Urdu immer wieder neu. Dabei immer im Blick: die Nutzerinnen und Nutzer sowie die Ziele der DW.

DW Corporate Communications | DW Made for minds

Die endgültige Entscheidung fiel Anfang August 1964: Innerhalb von nur 14 Tagen mussten die neuen Radioprogramme in Hindi und Urdu auf Sendung gehen, denn die Unabhängigkeitstage (14. August in Pakistan, 15. August in Indien) waren als Stichtage für den Beginn der Ausstrahlung gewählt worden. Und es gelang. Zwei Wochen nach der Entscheidung strahlte die Deutsche Welle die ersten Programme in den beiden neuen Sendesprachen aus.

1964 erreichten die Radioberichte der DW noch ganz andere Zielmärkte. Pakistan bestand damals noch aus West- und Ostpakistan. Letzteres ist das heutige Bangladesch, das erst 1971 unter diesem Namen seine Unabhängigkeit erlangte. In Indien war Jawaharlal Nehru, neben Gandhi der prägendste Politiker dieser Zeit, gerade gestorben und das Land hatte noch weniger als 500 Millionen Einwohner. Damals wie heute hegten Indien und Pakistan ein tiefes gegenseitiges Misstrauen. Es hatte vor 1964 bereits einen Krieg gegeben und es würden in den anstehenden Berichtsjahren noch drei weitere folgen (1965, 1971, 1999). Die Bedrohung verschärfte sich weiter, als beide Länder wenige Jahre später zu Atommächten wurden.

Um der angespannten Lage Rechnung zu tragen, entschied die DW damals, nationale Programme anzubieten: je eines für Pakistan und eines für Indien. Ziel beider Angebote war es vor allem, deutsche Standpunkte in der vom Kalten Krieg geprägten Weltpolitik zu erläutern.

Verständigung statt Konflikt

Auch wenn der indisch-pakistanische Konflikt die vergangenen 60 Jahre die Berichterstattung mitgeprägt hat, sollten die Gemeinsamkeiten beider Länder nicht vergessen werden. Indien und Pakistan teilen nicht nur eine gemeinsame Kolonialgeschichte unter den Briten, sondern eine reiche Kultur und Musik, kulinarische Vorlieben, sowie ein Faible für die regionalen Filmproduktionen von Bollywood bis Lollywood.

Debarati Guha, Head of Programs for Asia: "Das Ziel unserer Berichterstattung in Hindi und Urdu ist es immer auch gewesen, die Gemeinsamkeiten beider Länder herauszustellen, die Verständigung zu fördern und den nationalistischen Tönen etwas entgegenzusetzen." Ein Beispiel dafür ist die Sendung "Aao Baat Karein", in der eine Journalistin von Hindi und ein Moderator von Urdu gemeinsam ein Thema bearbeiten, das für beide Länder relevant ist.

Seiner Zeit voraus

Die Online-Nachrichtenwebseiten der DW in Hindi und Urdu waren Ende der 1990er Jahre weltweit die ersten ihrer Art, 2013 erfolgte der Ausbau des Social-Media-Angebots.

2019 eröffnete die DW ein Studio in Neu-Delhi und beschäftigt dort erstmalig festangestellte regionale Ortskräfte für die Hindi- und die Urdu-Redaktion.

"Im Grunde erfinden wir unser Programm seit 60 Jahren immer wieder neu. Unseren dynamischen Märkten kann das Angebot nur gerecht werden, wenn wir selbst dynamisch bleiben", sagt Adnan Ishaq, Leiter der Urdu-Redaktion. Mahesh Jha, Leiter von DW Hindi, greift den Gedanken auf und ergänzt: "Innovation ja, aber auch Kontinuität! Die ergibt sich in unserem Programmangeboten aus den Werten und Zielen der DW. Die Nutzenden in Indien und Pakistan wissen, dass sie bei uns verlässliche, faktenbasierte Informationen erhalten."

New Show of DW Hindi Baesharm Isha
Das neue Video-Format "Baesharm Isha" mit Isha Bhatia Sanan.

Optimistischer Blick in die Zukunft

In beiden Ländern leben zusammengenommen gut 1,7 Milliarden Menschen. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung in beiden Ländern sind jünger als 14 Jahre. Um die junge Zielgruppe der DW nachhaltig zu erreichen, haben DW Hindi und DW Urdu junge Formate eingeführt. Mit dem Projekt #DWGoesToCampus gehen die Redaktionen direkt an die Universitäten, um dort die kommenden Generationen direkt anzusprechen.

Ganz frisch gestartet ist das jüngste Produkt "Bae-sharm Isha" (wörtlich: "Isha unverschämt"). In enger Zusammenarbeit mit Distribution Asia ist ein modernes Video-Format für ein junges Publikum entstanden. In ihm werden Tabus thematisiert und gesellschaftlich "heiße Eisen" anfasst, immer im direkten Austausch mit dem Zielpublikum der DW in Südasien.