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Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa eröffnet GMF

"Wenn wir keine Fakten haben, haben wir keine Wahrheit, und wenn wir keine Wahrheit haben, haben wir kein Vertrauen", sagte die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa bei der Eröffnung des DW Global Media Forum in Bonn.

GMF 2022
Die philippinische Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa eröffnete das DW Global Media Forum mit einer Keynote-RedeBild: Ronka Oberhammer/DW

Zur Frage, wie das Vertrauen in den Journalismus wiederhergestellt werden könne, sagte Ressa: „Wie können wir das Vertrauen wiederherstellen? Denn das ist es, was illiberale Regierungen zerstört haben. Wenn man keine Integrität der Fakten hat, wie kann man dann Integrität bei Wahlen erwarten?“

DW-Intendant Peter Limbourg begrüßte die Teilnehmenden des GMF 2022 und betonte, dass es sich gerade um „einen der Momente in der Geschichte handelt, in denen sich der Journalismus unter Beweis stellen kann“. Er verwies auf die Herausforderungen, die Medien bei der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine begegnen: „Wir können den Krieg nicht stoppen, aber wir können zu maßgeblichen politischen Entscheidungen beitragen, indem wir die Schicksale von Hunderttausenden Menschen in den Schlagzeilen festhalten.“

„Wir sind mit einem Sturm von Desinformation, Propaganda und Zensur konfrontiert. Wenn die freien und unabhängigen Stimmen zusammenarbeiten, können wir diesem Sturm trotzen und etwas bewirken“, sagte Limbourg. 

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte in einer Videobotschaft: „Ich bin der festen Überzeugung, dass freie und demokratische Gesellschaften freie Medien brauchen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und um die Regierenden zur Verantwortung zu ziehen. Das Global Media Forum der DW leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Menschen in aller Welt verlassen sich auf die Deutsche Welle als Quelle für sachliche, objektive und ausgewogene Berichterstattung. Denn die Wahrheit ist unentbehrlich – in Mariupol und in Moskau, in Brüssel und in Bonn.“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst schloss sich per Videobotschaft an und erklärte, dass Meinungs- und Pressefreiheit die „Grundlagen einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft“ seien.

Unter dem diesjährigen GMF-Motto „Shaping tomorrow, now“ geht es in zahlreichen Podiumsdiskussionen und Partner-Sessions darum, wie ein widerstandsfähiger Journalismus gefördert und die Zivilgesellschaft gestärkt werden kann – auch und insbesondere in Krisenzeiten. 

GMF 2022 | Shaping the future of journalism in wartimes
Zu den Podiumsteilnehmern gehören die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (zweite von rechts), die EU-Vizepräsidentin für Werte und Transparenz Věra Jourová, die ukrainische UA:PBC-Journalistin Angelina Kariakina und der russische Journalist und Schriftsteller Mikhail Zygar. Bild: Ronka Oberhammer/DW

Unter den Gästen aus der Politik beim GMF sind Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, Věra Jourová, Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Werte und Transparenz, Taiwans Digitalministerin Audrey Tang, Laura Braam, stellvertretende Leiterin der Abteilung Recht und Aufsicht der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, und Katja Dörner, Bürgermeisterin der Stadt Bonn. 

GMF 2022 | Shaping the future of journalism in wartimes
Die Nachrichtenchefin des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Senders UA:PBC, Angelina Kariakina, sprach zum Thema "Shaping the future of journalism in wartimes" Bild: R.Oberhammer/DW

Aus den Bereichen Medien, Wirtschaft und Wissenschaft nehmen an Podiumsdiskussionen teil: die Nachrichtenchefin des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Senders UA:PBC, Angelina Kariakina, Levin-Professor für Geschichte an der Yale University Timothy Snyder, die brasilianische investigative Journalistin Patricia Toledo de Campos Mello, der Leiter der Nachrichtenpartnerschaften für Mitteleuropa bei Meta, Guido Bülow, sowie der Gründer und Geschäftsführer des dänischen Constructive Institute, Ulrik Haagerup.

Am späten Nachmittag zeichnet die DW die ukrainischen Journalisten Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka für ihre mutige Berichterstattung aus der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol mit dem Freedom of Speech Award aus. Die Laudatio hält Jodie Ginsberg, Präsidentin des Committee to Protect Journalists (CPJ). Sie wird auf der Bühne begleitet von Ensaf Haidar, saudi-kanadische Menschenrechtsaktivistin und Ehefrau von Raif Badawi, Preisträger des ersten Freedom of Speech Award im Jahre 2015.

Das DW Global Media Forum ist Deutschlands einzige internationale Konferenz für Medienschaffende aus der ganzen Welt. Gemeinsam mit ihren Hauptpartnern, dem Auswärtigen Amt, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bietet die DW Medienschaffenden eine einzigartige Gelegenheit für interdisziplinäre Diskussionen mit Meinungsführenden aus verschiedenen Bereichen rund um die drängenden Themen unserer Zeit.