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Mutige Journalistin mit starker Botschaft

Aus Protest gegen wachsende Zensur kündigte Sanja Kljajic im August ihr Arbeitsverhältnis beim serbischen Sender RTV Vojvodina. Für ihren Mut wird die DW-Korrespondentin vom serbischen Journalistenverband ausgezeichnet. 

Sanja Kljajic RTV
Die Journalistin Sanja Kljajic hier in der Mitte.Bild: Jelena Ivanović

Der Unabhängige Journalistenverband Serbiens (NUNS) hat die Auszeichnung von Sanja Kljajic am Mittwoch, 19. Oktober, bekanntgegeben. „Mit ihrem journalistischen Engagement bei RTV Vojvodina und der Entscheidung, ihr Arbeitsverhältnis wegen der wachsenden Zensur zu kündigen, schickt Sanja Kljajic eine starke Botschaft an andere Journalisten und auch an Machthaber, die alle Mittel einsetzen, professionellen und unabhängigen Journalismus in Serbien zu beschneiden“, heißt es in der Jurybegründung. Der Verband wird die Auszeichnung am 26. Oktober überreichen.

Sanja Kljajic (26) war Fernsehjournalistin beim öffentlich-rechtlichen Sender RTV Vojvodina im serbischen Novi Sad. Der Sender galt als professionell und unabhängig. Als die Vucic-Regierung nach ihrem Wahlsieg in diesem Jahr die Kontrolle über das Medienhaus übernahm und offen inhaltlich eine regierungsfreundliche Steuerung der Programme einführte, organisierte Kljajic gemeinsam mit anderen Journalisten Protestaktionen. Im August verließ sie schließlich RTV Vojvodina. „Ich möchte ein solches Programm nicht mitgestalten. Offensichtlich gibt es keine Möglichkeit mehr, einen Raum für unsere journalistischen Geschichten zu erkämpfen. Ich habe es versucht – es ist unmöglich“, sagte Kljajic der DW kurz nach ihrer Kündigung. 

2014 war Sanja Kljajic als Stipendiatin der Zoran-Djinjic-Stiftung für sechs Monate bei der DW und ist seither für die HA Europa als Korrespondentin tätig. Zuletzt hat sie zwei Reportagen aus Serbien produziert: „Türkischer Einfluss auf dem Balkan“ und „Salafismus auf dem Balkan“.