10 Naturwunder - vom Untergang bedroht
Auf der ganzen Welt sind Naturwunder gefährdet, sei es durch Klimawandel, Umweltverschmutzung oder menschliche Gier. Ein Besuch an den beeindruckendsten Orten, die die Natur zu bieten hat - bevor es zu spät ist.
Das Tor ist zu
Für alle, die diesen Anblick noch selbst erleben wollten, ist es zu spät: Das "azure window", Maltas berühmtes Felsentor, ist eingestürzt. Letztes Jahr war bereits ein Stück der Felsformation abgebrochen, jetzt haben starke Winde dem blauen Fenster den Rest gegeben.
Einsturzgefahr auch hier
An der Langen Anna, dem Wahrzeichen der Nordseeinsel Helgoland, nagt ebenfalls der Zahn der Zeit. Die 47 Meter hohe Felsnadel aus porösem roten Sandstein ist schon um einiges schmaler geworden, Sturm und Frost machen ihr zu schaffen. Experten sagen, sie wird entweder in sich zusammenstürzen oder an ihrer schmalsten Stelle abbrechen. Schutzmaßnahmen würden Millionen kosten.
Unterwasserwelt in Gefahr
Das Great Barrier Reef ist ein Paradies für Taucher und das größte bewohnte Ökosystem der Welt. Aber Meeresbiologen schätzen, dass die Hälfte der Korallen im Riff stirbt oder schon tot ist. Schuld ist die globale Erwärmung: Zu hohe Wassertemperaturen sorgen für Korallenbleiche. Die Korallen verkalken und sterben ab. 2015 forderte die Unesco Australien auf, das Riff besser zu schützen.
Der Schein trügt
Der Titicacasee, der zur Hälfte in Peru und zur Hälfte in Bolivien liegt, wurde 2012 vom Global Nature Fund zum "Bedrohten See des Jahres" erklärt. Privathaushalte, Bergwerke und Hotels leiten ihre Abwässer in den See. Müll sammelt sich an den Ufern. So schön wie in den Reisebroschüren sieht der Titicacasee an vielen Stellen nicht mehr aus.
Zu viele Touristen
Machu Picchu ist Touristenziel Nummer Eins in Peru. Und genau das ist das Problem: Bis zu 4000 Besucher schieben sich täglich durch die Ruinen, zu Inka Zeiten lebten höchstens 300 Menschen in Machu Picchu. Die Tritte der Touristen erschüttern die Mauern, die nur mit Erde befestigt sind. Es entstehen Risse, in die der Regen eindringt. Der magische Ort wird nicht ewig erhalten bleiben.
Zerstörung im Namen der Wirtschaft
Der Amazonas in Südamerika ist mit 5,5 Millionen Quadratkilometern der größte Regenwald der Welt - noch. Seine Fläche schrumpft stetig durch die Rodung der begehrten Tropenhölzer. 2014 verschwand laut WWF im Schnitt eine Fläche von 2,5 Fußballfeldern Regenwald - pro Minute. Der Lebensraum von vielen Urvölkern muss Weideflächen und Feldern für Soja und Zuckerrohr weichen.
Kein Schnee am Kilimandscharo
Der schneebedeckte Gipfel ist das Markenzeichen des höchsten Bergs in Afrika. Doch die Gletscher auf dem 5895 Meter hohen Kilimandscharo gehen zurück. Im 20. Jahrhundert schrumpfte die Eisfläche auf dem Berg um 85 Prozent. Klimaschützer schätzen, dass die Gletscher 2033 komplett verschwunden sein werden. Wer den "weißen Berg" noch als solchen erleben will, sollte jetzt nach Tansania reisen.
Das sterbende Meer
Aus dem Hauptzufluss Jordan pumpen die Anrainerstaaten fast komplett das Wasser ab und im Toten Meer selbst lassen Firmen Wasser verdampfen, um an wertvolle Mineralstoffe zu kommen. Der See, der an Jordanien, Israel und das palästinensische Westjordanland grenzt, trocknet aus. Sein Wasserspiegel sinkt um etwa einen Meter pro Jahr.
Hanami verblasst
Es ist ein rosa Spektakel: Wenn der Frühling kommt, feiern die Japaner mit vielen Festivals den Beginn der Kirschblüte. Aber auch hier verdirbt der Klimawandel den Spaß. In einigen Regionen wird es für die Bäume zu warm und anders als Tiere können sie nicht einfach in kühlere Gefilde abwandern. Die Kirschblüte kommt immer früher, die Farben werden blasser und irgendwann gehen die Bäume ganz ein.
Zum Dahinschmelzen
Eine Reise in die Antarktis gilt als eines der letzten großen Abenteuer unserer heutigen Zeit. Es ist aber offen, wie lange man noch auf Schiffen zwischen unendlich vielen, riesigen Eisbergen dahingleiten kann. Im Januar war die Fläche, die von Meereis bedeckt ist, so klein wie noch nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Der siebte Kontinent schmilzt.