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100 Prozent für Kim Jong Il

9. März 2009

Staatschef Kim Jong Il scheint genesen: Bei der Parlamentswahl in Nordkorea wurde der Diktator wiedergewählt – einstimmig, wie Pjöngjang vermeldet.

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Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il bei der Stimmabgabe am SonntagBild: AP

Ein Traumergebnis - 100 Prozent der Stimmen kann der nordkoreanische Führer Kim Jong Il für sich verbuchen. Einstimmig wurde er als Abgeordneter und damit in seinem Amt bestätigt. Alles andere wäre auch höchst ungewöhnlich gewesen, denn Wahlen in Nordkorea sind eine reine Formalität - und haben mit demokratischer Abstimmung nichts zu tun. Trotzdem war diese Wahl aufschlussreich - denn Kim zeigte sich bei der Stimmabgabe in der Öffentlichkeit und wiederlegte damit die Spekulationen über seine angeblich schlechte Gesundheit.

Kim Jong Il zu sehen auf einem Monitor einer U-Bahn Station in Seoul
Selten in der Öffentlichkeit zu sehen: Kim Jong IlBild: AP

Das Phantom aus Pjöngjang

Der heute 67-jährige Kim Jong Il soll der Legende nach am heiligen koreanischen Berg Paektu das Licht der Welt erblickt haben --- unter einem doppelten Regenbogen und einem leuchtenden Stern. Allerdings findet sich auch im Geburtenregister eines sibirischen Dorfes ein Eintrag über den kleinen Kim. Seine Eltern waren während des Zweiten Weltkriegs vor den Japanern in die Sowjetunion geflohen. Unstrittig ist unterdessen, dass Kim Jong Il der älteste Sohn des nordkoreanischen Staatsgründers und „ewigen Präsidenten" Kim Il Sung ist. Als der gottgleich verehrte Übervater im Juli 1994 starb, übernahm der Sohn die Rolle des Staatschefs. Wie zuvor der Vater lässt sich auch der Sohn vom hungernden Volk wie ein Gott anhimmeln. Und wie zuvor der Vater hält auch der Sohn die rund 24 Millionen Nordkoreaner in einer propagandistischen Scheinwelt gefangen, aus der nur wenige ausgewählte Kader ausreisen dürfen.

Inzwischen halten sich schon seit längerem trotz aller Gegenpropaganda hartnäckige Gerüchte, dass der Diktator ernsthaft krank sein soll. Geheimdienstquellen sprechen von einem schweren Schlaganfall und einer Gehirnblutung. Als möglicher Nachfolger wird einer seiner drei offiziell bekannten Söhne gehandelt, wobei die Favoritenposition regelmäßig wechselt.

BdT Dalai Lama im indischen Exil 50. Jahrestag des Aufstandes der Tibeter
Tritt für die Autonomie Tibets und für den gewaltlosen Kampf der Tibeter ein: der Dalai LamaBild: picture-alliance / dpa

50 Jahre im Exil

Vor einem halben Jahrhundert musste der Dalai Lama den Potala Palast in Lhasa verlassen und vor anrückenden chinesischen Truppen fliehen. Seit 50 Jahren sorgt er im indischen Exil dafür, dass der Kampf des tibetischen Volkes um Selbstbestimmung nicht in Vergessenheit gerät. Weltweit tritt er als Verfechter einer echten Autonomie der Tibeter auf, so zuletzt in Deutschland Anfang Februar, als er in Baden-Baden den deutschen Medienpreis erhielt. Dabei warnte er, die tibetische Kultur werde ausgelöscht: "Weil die chinesischen Kommunisten engstirnig und kurzsichtig sind. Sie halten den tibetischen Glauben, Tibets einzigartiges kulturelles Erbe, für die Quelle des Separatismus."

Dharamsala Exilhauptstadt der Tibeter
Seit 50 Jahren ist das indische Dharamsala Sitz der tibetischen ExilregierungBild: DW / Nina Ritter

Alle Dialogversuche mit der chinesischen Regierung in Peking haben bisher zu nichts geführt. Auch die Einladung zum Gespräch, die Peking nach den weltweiten Protesten gegen die Unterdrückung der Tibeter im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 aussprach entpuppte sich als diplomatische Farce. China ist nicht bereit, mit der tibetischen Exilregierung über eine Autonomie Tibets zu verhandeln. Stattdessen wird die Region streng überwacht und immer wieder für Besucher aus dem Ausland gesperrt. So dringen nur wenige Informationen über die Situation der Tibeter nach draußen.