Al Shabab richtet Männer in Somalia hin
10. Januar 2017Extremisten der somalischen Terrororganisation Al Shabab verkündeten über ihren Radiosender "Andalus", dass sie den 20-jährigen Mann und den 15 Jahre alten Jugendlichen erschossen, weil sie gemeinsamen Sex hatten. Ihrer öffentlichen Hinrichtung in Buale - eine Stadt in der südlichen Region Jubbada Dhexe - ging ein Urteil eines Gerichts der Extremistenmiliz voraus, dass die beiden Männer für schuldig sprach. Zuvor nannte der selbsternannte Richter der Terrororganisation die sexuellen Handlungen "unmoralisch und verwerflich", heißt es in der Andalus-Meldung. Sein Urteil stütze sich auf die Scharia. Hunderte Menschen schauten der organisierten Tötung zu.
Die Nachrichtenagenturen Reuters berichtete, es sei die erste Hinrichtung homosexueller Männer in Somalia durch Al Shabab gewesen. AP-Europe beruft sich auf Angaben der Extremisten, die behaupten, sie würden zum zweiten Mal Menschen wegen ihrer Homosexualität töten, ohne Angaben über den ersten Fall zu machen. Homosexualität wird in den meisten der 54 afrikanischen Ländern verfolgt und mit Gefängnisstrafe bestraft.
Spionage für äthiopische Armee
In Buale wurde am selben Tag noch ein weiterer Mann erschossen, der wegen des Verdachts der Spionage verurteilt worden war. Die Terrorgruppe sagte, er sei Mitglied der äthiopischen Armee gewesen, die gegen Al Shabab kämpfe.
Al Shabab, der ostafrikanische Ableger der Terrororganisation Al-Kaida, kämpft seit Jahren für die strikte Auslegung der religiösen Gesetze des Islam in Somalia, der Scharia. Seit Jahren verliert Al Shabab in Somalia an Territorium, doch ihre Anschläge nehmen in vielen Landesteilen zu - besonders in der Hauptstadt Mogadischu, die Al Shabab bis 2011 kontrollierte.
pab/fab (APE, rtr)