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Anti-Terror-Razzia in Mecklenburg-Vorpommern

28. August 2017

Zwei Männer aus Mecklenburg-Vorpommern sollen Mordanschläge geplant haben. Sie werden dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet, einer der beiden Verdächtigen ist Polizist.

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Deutschland Banzkow - Durchsuchungen bei Anti-Terror-Razzia
Polizeibeamte gehen auf ein Grundstück im Dorf Banzkow bei SchwerinBild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen zwei mutmaßliche Rechtsextremisten, die Mordanschläge gegen Personen aus dem linken politischen Spektrum geplant haben sollen. Einer der beiden Männer soll ein Beamter bei der Polizeiinspektion Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern sein, teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Bei der Durchsuchung von Wohnungen und Geschäftsräumen in Rostock, Schwerin und Umgebung wurde laut den Ermittlern eine Todesliste mit Namen gefunden, außerdem Munitionsvorräte und legal beschaffte Waffen. Es gab keine Festnahmen.

Laut der Bundesanwaltschaft haben die beiden Männer befürchtet, die in ihren Augen verfehlte Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik könne zum Zusammenbruch der staatlichen Ordnung führen. Diesen fiktiven Krisenfall sollen die Verdächtigen als Chance angesehen haben, Vertreter des politisch linken Spektrums festzusetzen und mit ihren legal beschafften Waffen zu töten. Gegen sie wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Sie sollen sich über verschiedene Chatgruppen im Internet mit weiteren Personen ausgetauscht haben und dort aufgefallen sein. In den Chats sei es vor allem um die Flüchtlingspolitik gegangen. 

Laut dem Verfassungsschutzbericht des Landes für das Jahr 2015 leben 1.450 Rechtsextremisten in Mecklenburg-Vorpommern, knapp die Hälfte von ihnen soll gewaltorientiert sein. Bundesweit wurde die Zahl der Rechtsextremisten auf 22.600 geschätzt. Daran hat der Nordosten somit einen überproportional großen Anteil von gut sechs Prozent, obwohl dort nur zwei Prozent der deutschen Bevölkerung leben.

sas/uh (dpa, rtr)