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Argentinien – Krank durch Glyphosat?

Zhang Danhong
6. Juli 2018

Am Unkrautvernichter Glyphosat scheiden sich die Geister. Für die einen ist er das effektivste Mittel zum Pflanzenschutz, für die anderen ein gesundheitsschädigendes Gift. In Argentinien erkranken viele Dorfbewohner, die in der Nähe der vom Glyphosat besprühten Felder leben. Gehandelt wird höchstens auf lokaler Ebene.

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Die Internationale Agentur für Krebsforschung hält Glyphosat für wahrscheinlich krebserregend. Für ein Fachgremium, an dem auch die WHO, Weltgesundheitsorganisation, beteiligt war, ist Glyphosat wiederum nicht krebserregend. Das Problem bei den ganzen Studien ist, dass die Wissenschaftler oft von Interessenverbänden gesponsert werden und auch dementsprechende Ergebnisse liefern. Es geht eben um sehr viel Geld und Macht. Ein Medizinwissenschaftler in Argentinien hat Forschungen in Dörfern betrieben, die in der Nähe der Felder liegen, die mit großen Mengen Glyphosat und anderen Pestiziden besprüht werden. Sein Fazit: Die Dorfbewohner leiden viel häufiger unter Fehlgeburten, Missbildungen, Krebs und anderen Krankheiten. Doch auf nationaler Ebene in Argentinien findet keine Diskussion darüber statt. Im Gegenteil, das Team um den unerschrockenen Mediziner wird an der Arbeit gehindert. Für Argentinien ist der Anbau von genmodifiziertem Soja existenziell wichtig. Und dieser Anbau wiederum ist auf den Einsatz von Glyphosat angewiesen. Es geht also auch hier um sehr viel Geld und Macht. 

Übrigens: Der US-Saatguthersteller Monsanto, für den Glyphosat ein wichtiger Umsatzbringer ist, wurde vor kurzem vom deutschen Chemiekonzern Bayer für 66 Milliarden Dollar gekauft. Nun muss sich also der Leverkusener Konzern mit dem unendlichen Thema Glyphosat herumschlagen.

Technik: Gerd Georgii
Moderation: Zhang Danhong