Aufatmen nach Hurrikan "Nate"
8. Oktober 2017Hurrikan "Nate" hat sich offenbar gnädiger gezeigt als ursprünglich befürchtet. Zwar waren insgesamt gut 100.000 Menschen ohne Stromversorgung, es gab Überschwemmungen durch hohen Wellengang, aber starke Überflutungen und größere Schäden an Gebäuden blieben aus. Auch mehr als 12 Stunden nach der Ankunft von "Nate" gab es keine Berichte über Verletzte.
Als Hurrikan der schwächsten Kategorie eins war "Nate" an zwei Stellen auf Land getroffen: zunächst südöstlich der Jazz-Metropole New Orleans in Louisiana und dann nach einem erneuten kurzen Zug über das Wasser weiter östlich nahe dem Küstenort Biloxi im US-Bundesstaat Mississippi.
Vom Hurrikan zum Tropensturm
Beim Aufprall auf die Küste entwickelte der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern in der Stunde. Auf seinem anschließenden Weg landeinwärts über Mississippi und Alabama verlor er dann rasch an Kraft und wurde vom Hurrikan-Zentrum in Miami zum Tropensturm heruntergestuft.
In Biloxi überschwemmte "Nate" mehrere Straßen. Die zahlreichen Kasinos dort hatten US-Medienberichten zufolge geschlossen. Das Wasser habe dort an einigen Türen halbhoch gestanden, meldete das Nachrichtenportal "AL.com". New Orleans blieb von einem direkten Auftreffen von "Nate" verschont. Wegen befürchteter Überschwemmungen hatte Bürgermeister Mitch Landrieu für die Nacht vorsichtshalber eine Ausgangssperre verhängt.
Die Jazz-Metropole war 2005 bei Hurrikan "Katrina" stark zerstört worden war. Insgesamt kamen damals an der US-Golfküste 1800 Menschen ums Leben. US-Präsident Donald Trump hatte vor der Ankunft von "Nate" die Küstenbewohner aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und Hurrikan-Warnungen zu beherzigen.
Tote nach Überschwemmungen und Erdrutschen
"Nate" war der dritte Hurrikan, der innerhalb von nur sechs Wochen die US-Golfküste heimsuchte. Am 24. August hatte "Harvey" das südöstliche Texas unter Wasser gesetzt. Danach ging am 10. September "Irma" in Florida an Land und richtete viele Schäden an. Nur zehn Tage später wurde das US-Außengebiet Puerto Rico von Hurrikan "Maria" massiv verwüstet.
Vor seiner Ankunft in den USA hatte "Nate" in mehreren Ländern Mittelamerikas heftige Regenfälle verursacht. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 26 Menschen in Costa Rica, Nicaragua und Honduras. Dutzende galten am Wochenende noch als vermisst.
cw/se/myk (rtr, ap, dpa)