Aus der Schule auf den Bolzplatz
29. November 2005Ein gelbes Knäuel aus zusammengepressten Plastiktüten, umspannt mit einem grünen Netz: Ein unscheinbarer Ball mit gewaltiger Wirkung. Aus dem Streetfootball der Slums, der mit diesen selbst gebastelten Bällen gespielt wird, ist eine weltumspannende Bewegung geworden, die Sport und Entwicklung, Bildung und Friedensarbeit wirkungsvoll miteinander verknüpft.
Die Deutsche Welle (DW) ist Medienpartner von streetfootballworld und unterstützt die Arbeit des weltweiten Verbandes, der Tausenden von Kindern und Jugendlichen aus den Elendsvierteln der Megastädte Chancen eröffnet, den ärmlichen Verhältnissen zu entkommen. Zu dem Netzwerk gehören die beiden afrikanischen Vereine "Esperance" in Kigali und "Mysa" in Nairobi.
Streetfootball hautnah
Klar, dass "Esperance" und "Mysa" jetzt auch bei der Intendanten-Reise nach Ost-Afrika auf dem Programm standen. Die streetfootballer bereiteten den Gästen aus Deutschland einen überwältigenden Empfang: Sie zeigten nicht nur ihre legendären Kick-Künste, aus den Klubs ist schon mancher Profi-Fußballer hervorgegangen. Sie führten auch Akrobatik auf, zeigten Beiträge aus ihrem Aids-Präventions-Programm, tanzten und sangen.
Wie im streetfootball gepunktet wird, konnten die Gäste bei einem Gang durch die Slums von Nairobi sehen: Jungen und Mädchen von "Mysa" waren gerade dabei, die Wasserrinne zu reinigen und somit einen wichtigen Beitrag zu Müllentsorgung und Hygiene zu leisten. Diese Sozial-Punkte zählen beim streetfootball ebenso wie gute Schulnoten und Tore für die Tabelle!
Die Deutsche-Welle-Delegation unter Leitung von DW-Intendant Erik Bettermann hatte je ein handsigniertes Klinsmann-Trikot im Gepäck, jede Menge Fußbälle, T-Shirts und Cappies. Nach dem Trikot-Tausch formierte sich in Kigali gleich ein DW-Team, das "im Herzen Afrikas" die Grüße "aus der Mitte Europas" einweihte.