Australien: Nach dem Feuer kam das Wasser
Down Under fällt von einem Wetterextrem ins nächste. Nach den monatelangen Buschbränden hatten zwar viele den Regen herbeigesehnt. Doch der kam mit heftigen Stürmen und Überschwemmungen über das Land.
Rettung von oben?
Endlich Regen! Etlichen Australiern fiel beim Anblick der dunklen Wolken ein Stein vom Herzen. Der Kontinent erlebt seit Monaten die schlimmsten Buschbrände seiner Geschichte. Heftige Regengüsse sorgten in den letzten Tagen für etwas Entspannung. Auch in Sydney im südöstlich gelegenen Bundesstaat New South Wales war Regenschirm-Wetter angesagt.
"Land unter" in Queensland
Doch die Freude über den dringend benötigten Regen blieb nicht ungetrübt. Schon wenige Stunden nach Beginn heftiger Unwetter kam es zu Überschwemmungen. Besonders im östlich gelegenen Bundesstaat Queensland standen Straßen und Autobahnen unter Wasser - wie hier in der Touristenregion Gold Coast.
Einmal trocken rubbeln, bitte!
Pünktlich zum Start der Australian Open setzten auch in Melbourne am Montag heftige Regenschauer ein. Dass die Tennisstars trotzdem ihre Schläger schwingen konnten, lag vor allem an den fleißigen Ballhelfern. Sie rubbelten mit Handtüchern die Spielfelder trocken. Vor allem in der Margaret-Court-Arena hatten die Helfer zu tun. Die Arena hat zwar ein Dach - aber das ist nicht ganz dicht.
Schlammschlacht statt Staubwüste
Es muss nicht immer Tennis sein. Andere "Sportarten" sind eindeutig regentauglicher. Die Einwohner von Winton, einer Kleinstadt im Osten Australiens, übten sich im Schlamm-Schlittern. Die Profis dieser Disziplin ließen sich hinter Traktoren spannen und glitten so über den rotbraunen Matsch.
Hagelkörner groß wie Golfbälle
In Australiens Hauptstadt Canberra prasselte am Montag ein schwerer Hagelsturm vor dem Parlamentsgebäude nieder. Eine eisige Schicht legte sich über den Rasen vor dem Parlament. Hagelkörner so groß wie Golfbälle durchschlugen etliche Autoscheiben und beschädigten Häuser.
Stürme toben an der Ostküste
Heftige Gewitter fegten auch über die von Dürre und Feuer gebeutelten Landstriche in New South Wales. Die ausgetrockneten Bäume knickten im Wind um wie Streichhölzer. Durch Unwetter brach nach Berichten in australischen Medien landesweit die Stromversorgung für 18.000 Haushalte zusammen.
Winziger grüner Hoffnungsschimmer
Im Nattai-Nationalpark kämpft sich ein kleiner Sprössling durch den verkohlten Erdboden ans Tageslicht. Gierig saugen Pflanzen und Tiere jeden Tropfen des kostbaren Regenwassers auf. Obwohl die australische Flora und Fauna Hitze und Trockenheit gewöhnt ist: Die Folgen der extremen monatelangen Buschbrände sind noch nicht abzusehen.
Jeder Tropfen ein Genuss
"Wer weiß, wann der nächste Regen kommt": Dieser kleine Koala schlabbert die letzten Wassertropfen vom Asphalt. Das Aufatmen für Mensch und Tier könnte nur von kurzer Dauer sein. Mehrere Bundesstaaten stellen sich in den nächsten Tagen auf steigende Temperaturen und starke Winde ein, die die Buschbrände wieder anfachen könnten.