Berlin Alexanderplatz - Eine Zeitreise in Bildern
Schön ist er nicht unbedingt, aber berühmt. Und die Touristen lieben ihn. Ob in den 1920er Jahren, zu DDR-Zeiten oder heute: Der Alexanderplatz war und ist einer der lebendigsten Orte Berlins.
In der Mitte ein Platz
Die Berliner nennen ihn einfach Alex. Schon seit dem 18. Jahrhundert gehört der rechteckige Platz in der Mitte Berlins zum Stadtbild. Er war Paradeplatz, Marktplatz, Verkehrsknotenpunkt. Seinen Namen bekam er 1805 anlässlich eines Besuchs des russischen Zaren Alexander I.
Berlin in 360°
Mit seinen 368 Metern dominiert der Fernsehturm den Alex. Er ist das höchste Bauwerk Deutschlands, erbaut 1969 im Zuge der sozialistischen Erneuerung der Stadtmitte. In der Besucherkugel unterhalb der Spitze gibt es eine Aussichtsetage und ein sich drehendes Besucherrestaurant. Es ist der beste 360° Panoramablick über Berlin.
Treffpunkt Weltzeituhr
1969, im selben Jahr wie der Fernsehturm, bezog die Weltzeituhr den Alexanderplatz. Und ist seither Treffpunkt für Berliner und Touristen. Im Zylinder dreht sich ein Stundenring, so dass die aktuellen Uhrzeiten in den jeweiligen Zeitzonen ablesbar sind. Die Weltzeituhr krönt ein Modell des Sonnensystems.
Sozialistischer Spirit
Farbenfroher Mittelpunkt des Alex ist der Brunnen der Völkerfreundschaft. Der umlaufende Fries zeigt Pflanzen- und Tiermotive - ein Materialmix aus Stein, Metall und Emaille. Zu DDR-Zeiten war der Brunnen auch unter einem anderen Namen bekannt: "Nuttenbrosche". Hier warteten junge Frauen auf ihre Freier. Heute steht der Brunnen unter Denkmalschutz.
Berlin grüßt die Welt
Mit dem Alexanderplatz wollte das SED-Regime einen selbstbewussten, sozialistischen Gruß in die Welt senden. Angelegt zum Flanieren, groß genug für Massenevents wurde er zum wichtigsten Platz in Ost-Berlin. Auch rundherum nahm die sozialistischen Metropole Form an.
Platte soweit das Auge reicht
Rund um den Alexanderplatz entstand ab den 1960er Jahren Wohnraum für Tausende. Die für die DDR so typischen Plattenbauten prägen auch heute noch das Bild von Berlins Mitte. Freundlich umarmt: das Rote Rathaus. Heute ist es Sitz des Regierenden Bürgermeisters und des Berliner Senats. Auch Touristen dürfen einen Blick in das Gebäude werfen.
Hoch hinaus
Im wahrsten Sinne überragend ist das ehemalige "Interhotel Stadt Berlin" am Alexanderplatz: 128 Meter hoch, erbaut als das höchste bewohnbare Gebäude der DDR. Heute heißt es "Park Inn" und ist immer noch ein Superlativ – das höchstes Hotelgebäude Deutschlands. Tipp: Von der Besucherterrasse den exklusiven Blick auf die Kuppel des Fernsehturms genießen!
Im Mittelpunkt des Geschehens
Im Laufe seiner Geschichte entwickelte sich der Alexanderplatz zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Berlins. Hier queren Straßenbahnen, S- und U-Bahnen, Regionalzüge, ICEs. Anstatt kahler Verbindungstunnel gab es von Anfang an Ladenpassagen. Der Alex galt schon früh ein Shopping-Paradies.
Shoppen am Alex
Seit dem frühen 20. Jahrhundert strömten die Menschen zum Flanieren und Einkaufen zum Alex. Damals entstanden hier große Kaufhäuser, wie das berühmte Kaufhaus Tietz (rechts im Bild). Es war die Blütezeit des Alexanderplatzes.
Legende Alexanderplatz
Zu den Kaufhäusern gesellten sich in den 1930er Jahren Bürohäuser. Berlin war eine rasant wachsende Metropole - am Abgrund balanciert. 1929 kam ein Roman heraus, der das Berlin jener Zeit zum Schauplatz seines Protagonisten machte: Alfred Döblins "Berlin Alexanderplatz". Das wortgewaltige Zeitzeugnis wurde zu einem der wichtigsten deutschen Romane.
Zukunftsmusik
Mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 bricht für den Alexanderplatz eine neue Zeit an. Zehn 150 Meter hohe Wohn- und Bürotürme sollen entstehen. Der Skyline von Manhattan ähnelt dieses Modell der Berliner Architekten Kollhoff und Timmermann. Der Entwurf stammt von 1993. Bis jetzt passiert: Nicht viel. Was daraus wird? Wir werden sehen. Wir sind in Berlin!