Berliner Flughafen, die dritte
4. September 2012
Der neue Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg (BER) soll Medienberichten zufolge erst im Herbst 2013 eröffnet werden. Das melden übereinstimmend der "Rundfunk Berlin-Brandenburg" (RBB) und die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Es wäre bereits der dritte geplante Termin für die Einweihung des Airports.
Brandschutzanlage funktioniert weiter nicht
Die für den 14. September angesetzte Aufsichtsratssitzung werde auf kommenden Freitag vorgezogen, hieß es in den Berichten. Der neue Chefplaner Horst Amann werde als neuen Eröffnungstermin einen Termin Ende Oktober, voraussichtlich den 20. oder 27. Oktober, nennen, schreibt die "Berliner Morgenpost". Am Montag hätten der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) über das weitere Vorgehen beraten. Der neue Airport Berlin-Brandenburg sollte eigentlich im Juni in Betrieb genommen werden. Wegen Problemen beim Brandschutz war die Eröffnung schon einmal auf März 2013 verschoben worden.
Die Probleme auf der Baustelle in Schönefeld nehmen indes nicht ab. Die Brandschutzanlage funktioniere immer noch nicht, berichtet die Zeitung. Die Bauarbeiten ruhten derzeit fast vollständig. Amann wolle, um weiteres Chaos auf der Baustelle zu vermeiden, erst alle Planungen für das Milliardenprojekt aktualisieren, erfuhr die "Berliner Morgenpost" aus Regierungskreisen.
Probleme auch bei der Gepäckausgabe
Am vergangenen Freitag inspizierten demnach Experten des Bundesverkehrsministeriums den Flughafen. Dabei habe Amann deutlich gemacht, dass die Bauarbeiten erst "in einigen Wochen" wieder voll aufgenommen würden, heißt es in dem Blatt weiter. Zuvor seien Probleme wie die richtige Belegung von Kabeltrassen zu lösen und weitere Anlagentests nötig. Derzeit werde nur noch an den Pavillons für den Check und für die Flugsicherheitskontrollen gebaut.
Der Verkehrsausschuss des Bundestags will die Baustelle am 12. September besichtigen, auf der nach wie vor die Brandschutzanlage die größten Probleme bereitet. Die technischen Abläufe funktionierten auch deshalb nicht, weil die Planungen der Firmen nicht aufeinander abgestimmt seien, so die "Morgenpost". Die Pläne seien nicht einmal vollständig. Auch seien bis Mitte Juli lediglich 15 von 140 Notfall-Szenarien erfolgreich geprüft worden. Zudem arbeiteten Teile der Gepäckausgabe und Gepäckförderanlage nicht.
sti/wa (afp, dapd, dpa)