Dresden verzeichnet Besucherrückgang

Demnach kamen zwischen Januar und Juni rund 900.000 Besucher in die Stadt - ein leichter Rückgang von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei den Übernachtungen verzeichnete die Stadt mit insgesamt etwa 1,8 Millionen einen Einbruch von 3,2 Prozent. Damit unterscheidet sich Dresden vom Trend der meisten deutschen Großstädte, die weiterhin einen Besucherzuwachs erleben.

Trotz der insgesamt rückläufigen Zahlen haben die Top-Auslandsmärkte Schweiz, Polen und China ihr Übernachtungsvolumen weiter ausgebaut. Der Mai war mit 448.131 Übernachtungen der beste Mai in der Geschichte des Dresden-Tourismus. Den deutlichsten Einbruch vermeldete die Stadt bei russischen Gästen: Von ihnen kamen knapp 30 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Grund dafür seien die Wirtschaftskrise und die politische Instabilität in Russland, so die Marketing Gesellschaft Dresden.

Verunsicherung durch negative Schlagzeilen

Die Hotelbranche nannte weitere Gründe für die rückläufigen Übernachtungszahlen: "Uns haben die großen Kongresse im ersten Halbjahr gefehlt und die negative Präsenz Dresdens in den Medien hat insgesamt für gedrückte Stimmung gesorgt", sagte Jörg Potreck, Sprecher der Dresdner Hotel Allianz. Im Oktober 2014 hatte sich in Dresden die Bewegung sogenannter Patriotischer Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes gegründet, die über mehrere Monate mit Demonstrationen gegen die deutsche Einwanderungs- und Asylpolitik und ausländerfeindlichen Parolen für Schlagzeilen sorgte.

Die Stadt Dresden hofft nun für das zweite Halbjahr, dennoch an die Zahlen des Vorjahres anschließen zu können. Dabei setzt sie auf die Zugkraft medienwirksamer Events wie die Verleihung der Europäischen Kulturpreise 2015, das 10-jährige Jubiläum der Frauenkirche Dresden und den alljährlichen Striezelmarkt in der Weihnachtszeit.

ej/ks (Dresden Marketing Gesellschaft, Statistisches Landesamt Sachsen)