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Biathlon-Star Laura Dahlmeier hört auf

Stefan Nestler mit dpa, sid
17. Mai 2019

Mit nur 25 Jahren verabschiedet sich Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier aus dem Leistungssport. Sie hat so viel gewonnen, dass ihr die Ziele ausgegangen sind.

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Südkorea Pyeongchang 2018 -  Biathlon Laura Dahlmeier
Bild: picture alliance/dpa/H. Schmidt

Sie hat alles erreicht: Siebenmal war sie Weltmeisterin, Doppel-Olympiasiegerin, Weltcup-Gesamtsiegerin, 2017 Deutschlands "Sportlerin des Jahres". Jetzt ist ihr die Motivation abhanden gekommen. Laura Dahlmeier beendet im Alter von nur 25 Jahren ihre Biathlon-Karriere. "Meine Entscheidung fällt mir wirklich nicht leicht und mein endgültiger Entschluss durfte nun schon länger reifen. Aber ich merke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich gekommen ist", schreibt Dahlmeier auf ihrer Homepage. Die Entscheidung sei ihr sehr schwer gefallen. Aber sie habe keine sportlichen Ziele mehr. "Heute bin ich an dem Punkt, an dem ich nicht weiß, was genau ich mir für ein Ziel vornehmen sollte, geschweige denn, ob es mir überhaupt wieder gelingen könnte."

Körperliche Rückschläge

Dahlmeier folgt dem Beispiel von Biathlon-Rekordweltmeisterin Magdalena Neuner, die sich 2012 ebenfalls im Alter von nur 25 Jahren aus dem Leistungssport verabschiedet hatte. "Bei mir war es auch so, dass ich alles erreicht hatte und es mir nicht darum ging, noch fünf weitere Weltmeistertitel zu holen", sagte Neuner dem "Münchner Merkur/tz". Dennoch habe sie Dahlmeiers Karriereende überrascht. "Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, sie würde bei der nächsten WM in Antholz bestimmt noch angreifen."

Deutschland Sportler des Jahres 2017
"Sportler des Jahres 2017": Das Beachvolleyball-Team Kira Walkenhorst/Laura Ludwig, der nordische Kombinierer Johannes Rydzek und Laura Dahlmeier (v.l.)Bild: picture alliance/dpa/Pressefoto Baumann

Dahlmeiers Schritt hatte sich angedeutet. Bereits nach den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, bei denen sie Olympiasiegerin sowohl im Sprint als auch im Verfolgungsrennen geworden war, hatte sie öffentlich von einem möglichen baldigen Rücktritt gesprochen. Auch nach dem Ende der vergangenen Saison im März in Oslo war sich Dahlmeier unsicher, ob sie nach einem Winter mit vielen körperlichen Rückschlägen weitermachen sollte.

13 Medaillen in Serie

Südkora Pyeongchang - Laura Dahlmeier jubelt beim Biathlon der Frauen
Zweimal Gold, einmal Bronze in PyeongchangBild: Reuters/T. Melville

Neben den Spielen in Pyeongchang, bei denen sie neben den zwei Goldmedaillen noch einmal Bronze holte, ragt die Weltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen in Österreich aus ihrer Karriere heraus: Fünfmal Gold und einmal Silber ließen die WM zu "Dahlmeier-Festspielen" werden. Als erste Biathletin holte sie bei Weltmeisterschaften saisonübergreifend 13 Medaillen in Serie. Insgesamt gewann Dahlmeier bei Großereignissen 18-mal Edelmetall für den Deutschen Skiverband. Dazu kamen 33 Weltcupsiege, davon 20 in Einzelrennen.

Mit ihrem Rückzug vom Leistungssport wolle sie "Platz für neue Abenteuer" schaffen, schreibt Dahlmeier auf Facebook. Die Ehrenbürgerin von Garmisch-Partenkirchen ist eine begeisterte Bergsteigerin und Kletterin. Dafür hat sie jetzt mehr Zeit.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter