Britannia soll nicht untergehen
10. Oktober 2012Für den britischen Regierungschef sind "Alte Mächte" im Verfall begriffen: Man dürfe nicht mehr ohne weiteres davon ausgehen, dass Großbritannien als eine große Industrienation im globalen Rennen weiterbestehen und zu seiner vormaligen Wirtschaftskraft zurückkehren könne, sagte er beim Parteitag der Konservativen in Birmingham.
Während Länder wie Indien, China, Indonesien und sogar Nigeria aufstiegen, litten westliche Nationen an aufgebauschter Bürokratie. Auch teure Sozialsysteme und ein veralteter öffentlicher Dienst setzten den Haushalten zu. Großbritannien müsse deshalb alles tun, um nicht weiter abzurutschen.
Stunde der Wahrheit
"Wenn wir nicht handeln, wenn wir keine schweren, schmerzhaften Entscheidungen treffen, wenn wir keine Entschlossenheit und Vorstellungskraft zeigen, wird Großbritannien nicht mehr das sein, was es war." Die Stunde der Wahrheit sei gekommen. Es heiße nun: "Schwimm oder geh unter. Tu etwas, oder versinke."
Sparmaßnahmen seien somit unausweichlich. Finanzminister George Osborne hatte schon bei seinem Auftritt am Montag in Birmingham weitere Kürzungen bei den Sozialleistungen in Höhe von zehn Milliarden Pfund (12,4 Milliarden Euro) bis 2016 angekündigt.
Rezession stoppen
Diese betreffen vor allem das Kindergeld sowie die Mietzuschüsse für junge Arbeitslose. Sie kommen noch zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen von 18 Milliarden Pfund bis zum Jahr 2015 hinzu. Ziel ist, das Land wieder aus der Rezession zu führen.
Dass dies gelingen wird, ist sich Cameron sicher, das habe sich bei den Olympischen Spielen im Sommer in London gezeigt: "Wir haben sogar die Queen überzeugt, aus einem Hubschrauber zu springen, um den Rest der Welt zum Lachen zu bringen. Es gibt absolut nichts, was wir nicht schaffen können."
uh/se (afp,dpa)