Buddhisten Russlands protestieren gegen Einreiseverbot für Dalai Lama
19. August 2002Moskau, 17.8.2002, INTERFAX, russ.
Die geistlichen Führer der Buddhisten Russlands haben sich an den Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, mit der Bitte gewandt, sich in die Affäre um das gegen den Dalai Lama verhängte Einreiseverbot nach Russland einzuschalten. In einem offenen Brief, der am Samstag (17.8.) in Moskau veröffentlicht wurde und vom Oberhaupt der russischen Buddhisten, Damba Ajuschew, dem Oberhaupt der buddhistischen Gemeinde Kalmykiens, Telo Tulku Rinpotsche, sowie dem geistlichen Oberhaupt der Buddhisten der Republik Tuwa, Norbu-Sambuu Mart-Ool, unterzeichnet wurde, heißt es, dass der Besuch des Dalai Lama in Russland in Gefahr sei. "Zehn Jahre sind seit dem letzten Besuch des Dalai Lama in unserem Land vergangen. Mit nichts kann gemessen werden, welche Kraft uns, den Buddhisten Russlands, das Treffen mit unserem geistlichen Führer gegeben hat. Unsere Väter und Mütter, unsere Angehörigen gehen ohne den Segen Seiner Hoheit aus dem Leben", heißt es in dem Brief. "Der Buddhismus ist eine der drei traditionellen Konfessionen Russlands. Während die Orthodoxen täglich den Segen und die Fürsorge des Patriarchen von ganz Russland, Aleksij II., zu spüren bekommen, die Vertreter der moslemischen Gemeinde Russlands jährlich die Möglichkeit haben, eine Pilgerfahrt zu unternehmen, sind die Buddhisten der Möglichkeit beraubt, mit Seiner Hoheit, dem Dalai Lama zu beten", heißt es im Dokument. (...) Die Führer der Buddhisten Russlands unterstreichen in ihrem Schreiben, dass der geplante Besuch des Dalai Lama in der Russischen Föderation "ausschließlich religiösen Charakter trägt" und mit der Vorbereitung dieses Besuches nur buddhistische Gemeinden Russlands beschäftigt sind. Die Führer der Buddhisten der Russischen Föderation bitten das russische Staatsoberhaupt, "keine Verletzung der Grundrechte aller Buddhisten unseres Landes zuzulassen". (lr)