CSD in Berlin: "United in Love"
In Berlin fand der CSD wieder ohne Corona-bedingte Einschränkungen statt. Hunderttausende queere Menschen haben zusammen gefeiert und politische Akzente gesetzt.
Berlin ist bunt
"United in Love - Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung" - unter diesem Motto stand in diesem Jahr der Christopher Street Day (CSD) in Berlin. Mindestens 350.000 Menschen traten für Toleranz und Vielfalt ein.
Der Bundestag zeigt Flagge
Erstmals bei einem CSD hatte auch der Bundestag die Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude gehisst: Das Parlament zeige damit "Flagge für Toleranz und Vielfalt", verkündete Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in einer Video-Botschaft. So werde für alle sichtbar: "Schwule, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind ein wertvoller Teil unseres Landes."
Vielfalt mit Maske beim CSD 2021
Der CSD ist eine große Parade der gesamten queeren Szene und deren "Queer Allies", Verbündete, die mit für mehr Gleichbehandlung eintreten. Corona-bedingt konnte der Berliner CSD in den vergangenen beiden Jahren nur eingeschränkt und mit strengen Auflagen stattfinden.
Endlich wieder feiern
In diesem Jahr durfte wieder gefeiert werden wie eh und je - ganz ohne Auflagen und ohne Masken. Bei schönstem Sommerwetter und strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Menschen, um an der Parade teilzunehmen.
Der Stonewall-Aufstand
Der CSD erinnert an den legendären Stonewall-Aufstand in der Christopher Street in New York am 28. Juni 1969. Mutige Menschen der LGBTQI-Community gingen auf die Straße, um der vorherrschenden Polizeiwillkür in der Bar "Stonewall Inn" etwas entgegenzusetzen. People of Color waren besonders betroffen von gewalttätigen Polizei-Razzien in queeren Kneipen und Bars.
Der CSD in Köln
Im Gedenken an die Stonewall-Proteste feiern queere Menschen weltweit jedes Jahr den Christopher Street Day, der im englischsprachigen Raum meist "Gay Pride" heißt. Die größten Umzüge in Deutschland finden in Berlin und Köln (Foto) statt.
Der deutsche CSD hat seinen Ursprung in Berlin
Zehn Jahre nach dem Stonewall-Aufstand marschierten Schwule und Lesben 1979 erstmals durch West-Berlin. "Mach dein Schwulsein öffentlich!" und "Lesben erhebt euch und die Welt erlebt euch!" lauteten damals die Slogans der rund 400 teilnehmenden Menschen. 40 Jahre später zogen hundert Mal so viele Leute durch Berlin.
Immer mit dabei: die Siegessäule
Auch in diesem Jahr führte der CSD durch einige Berliner Kieze. Los ging es an der Leipziger Straße, über den Potsdamer Platz und durch den traditionellen Regenbogenkiez in Schöneberg. Von dort aus weiter über den Großen Stern und vorbei an der Siegessäule zum Brandenburger Tor.
Neue Rekorde
96 Trucks und 80 Fußgruppen hatten sich zum CSD angemeldet, eine Rekordzahl. Fünf Trucks des CSD-Vereins führten den Zug an, um auf die Schwerpunktthemen aufmerksam zu machen.
Sprachrohr für politische Themen
Themen wie Hatecrime und Hatespeech, Bildung und Aufklärung, Arbeit und Diversity, Regenbogenfamilien, Trans, Inter und Flinta, internationale Solidarität und die Fußball-WM in Katar standen dieses Jahr in Berlin auf der politischen Agenda.
Freude am bunten Outfit
Neben der politischen Botschaft soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Auf der Parade ist ein Kostüm auffälliger als das andere, oftmals mühevoll selbst in Handarbeit geschneidert. Und es macht allen Teilnehmenden sichtlich Spaß, vor der Kamera zu posieren.
Sorge vor Affenpocken
Zwar gibt es in diesem Jahr keine Corona-bedingten Einschränkungen mehr. Trotzdem bleibt das Thema Gesundheit präsent. Die Veranstaltenden des CSD sind wegen zunehmender Affenpocken-Infektionen alarmiert und machen auf das Risiko einer Infektion, etwa durch engen Körperkontakt mit Menschen, deren Gesundheitsstatus man nicht einschätzen kann, aufmerksam. Kondome seien kein ausreichender Schutz.