Das Opernhaus in Sydney wird 50

Der Bau des spektakulären Opernhauses, das bis heute als wahre Ikone der Architekturgeschichte gilt, begann 1959. Die Arbeiten sollten eigentlich nur vier Jahre dauern und etwa 7 Millionen australische Dollar kosten. Letztendlich wurde das Gebäude jedoch erst 1973 fertiggestellt und kostete über 100 Millionen australische Dollar. Allein für das Dach machten 44 Zeichner mehr als 1700 Pläne.

Das erste Konzert fand schon vor Fertigstellung des Gebäudes statt. 1960 kletterte der Sänger und US-Bürgerrechtler Paul Robeson (Bild) auf das Gerüst und sang den Arbeitern in ihrer Mittagspause "Ol' Man River" vor.

Der dänische Architekt Jørn Utzon, der den Entwurf des Gebäudes gemacht hatte, trat 1966 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit den australischen Behörden als leitender Architekt zurück. Doch die Bauarbeiten gingen auch ohne ihn weiter.

Als die britische Königin Elisabeth II. am 20. Oktober 1973 das Opernhaus offiziell eröffnete, sagte sie: "Das Opernhaus von Sydney hat die Phantasie der Welt beflügelt, obwohl ich weiß, dass sein Bau nicht ganz unproblematisch war".

Fast einen Monat vorher gab es die erste öffentliche Aufführung im neuen Opernhaus. Am 28. September 1973 wurde eine Opernadaption von "Krieg und Frieden" des russischen Komponisten Sergej Prokofjew aufgeführt. Die Inszenierung wurde von dem amerikanischen Schauspieler und Regisseur Sam Wanamaker geleitet.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Opernhaus immer berühmter und zog eine Vielzahl Prominenter an. Im Jahr 1980 gewann der Österreicher Arnold Schwarzenegger hier seinen letzten Mr. Olympia-Titel im Body-Building.

Einige Jahre später, im Jahr 1986, hielt Papst Johannes Paul II. eine Rede bei einer Jugendfeier vor dem Opernhaus von Sydney. Er begrüßte die anwesenden Gläubigen mit den Worten: "Ich habe mich sehr auf dieses Treffen gefreut. Und nun sehe ich mit Freude im Herzen, dass Sie hier sind und das gesamte religiöse Leben in diesem Land repräsentieren".

1990 besuchte der südafrikanische Anti-Apartheid-Aktivist Nelson Mandela Australien (im Bild rechts neben dem australischen Premierminister John Howard). Später wurde er der erste schwarze Präsident seines Landes. Im Opernhaus von Sydney sprach Mandela vor 40.000 Menschen und dankte Australien für seine Anti-Apartheid-Haltung.

Das Dach des Gebäudes ist mit über einer Million glasierter weißer Fliesen bedeckt, die nach dreijährigen Experimenten von der schwedischen Firma Höganäs entwickelt wurden. Sie sollen glänzen, aber nicht spiegeln, damit sie nicht blenden. Diese speziell angefertigten Fliesen sind unter dem Namen "Sydney Tile" bekannt.

Das Opernhaus ist so groß, dass es rund sieben A380-Passagierflugzeuge aufnehmen könnte - jedes mit einer Flügelspannweite von 80 Metern! Das Gebäude erstreckt sich über eine Fläche von 1,8 Hektar. Im Inneren gibt es einen großen Konzertsaal, mehrere Theater, Studios, Umkleidekabinen, Cafés, Restaurants, Bars und eine Bibliothek.

Zur Feier seines großen Jubiläums im Oktober 2023 veranstaltet das Opernhaus ein Festival mit Musik-, Tanz- und Theateraufführungen. Am Geburtstagswochenende, dem 21. und 22. Oktober, ist das Haus für alle geöffnet.