Davos 2009 - Stimmungen, prominente Gesichter und Geschehnisse
Hitziges Wortgefecht
"Sie töten Menschen", warf der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan dem israelischen Staatspräsident Schimon Peres bei einer Podiumsdiskussion vor.
Flammende Verteidigungsrede
Israels Staatspräsident Schimon Peres entgegnete seinem türkischen Kollegen, die Türkei würde ebenso handeln, wenn Raketen auf Istanbul abgefeuert würden.
Emotional geladene Stimmung
Erdogan bestand darauf, direkt auf den langen und emotionalen Redebeitrag von Peres reagieren und antworten zu können. Der Moderater aber wollte Erdogan keine unmittelbare Reaktion erlauben und fiel ihm mehrfach ins Wort.
Erdogan verlässt das Podium
Voller Zorn verließ Erdogan daraufhin den Saal mit den Worten "Ich werde nicht mehr nach Davos kommen!"
Jubelnde Türken feiern Erdogan
Tausende jubelnde Türken begrüßten Erdogan bei seiner Rückkehr vom Weltwirtschafsforum in Davos auf dem Istanbuler Flughafen und schwenkten Spruchbänder mit Aufschriften wie "Die Türkei ist stolz auf Dich" oder "Eroberer von Davos". Kritiker warfen Erdogan jedoch vor, er habe der Türkei mit seinem unbeherrschten Verhalten in Davos geschadet.
Jean-Claude Trichet
Auch wenn der Eklat um Erdogan alle Blicke auf sich gezogen hat, im Mittelpunkt des Weltwirtschaftsgipfels steht die globale Krise. Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), gab sich zuversichtlich, was den Euro betraf: "Ich sehe den Euro überhaupt nicht auf dem Spiel stehen", betonte Trichet.
José Manuel Barroso
Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sprach davon, dass der Euro nicht in Gefahr sei. "Der Euro ist ein Schutzschild für die Länder, die ihm angehören. Er ist ein Anker für die Stabilität."
Josef Ackermann
Neben Politikern nehmen auch hochrangige Vertreter aus der Wirtschaft am Weltwirtschaftsforum in Davos teil. Einer von ihnen ist der Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann. Er hatte kürzlich erneut ausgeschlossen, dass die Deutsche Bank wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise staatliche Hilfen in Anspruch nehmen muss. Doch er hatte auch Forderungen nach Gründung einer staatlichen "Bad Bank" unterstützt.
Klaus Schwab
Klaus Schwab, Gründer und Chef des Weltwirtschaftsforums in Davos, rief Unternehmen und Regierungen zu Beginn der Tagung zur Einheit auf, um einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise zu finden. Das Motto der diesjährigen Tagung lautet: Die Welt nach der Krise gestalten.
Wen Jiabao
Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos eine stärkere Einbindung der Entwicklungsländer in globale Wirtschaftsinstitutionen gefordert. Bislang seien die armen Staaten nicht angemessen in Einrichtungen wie dem Internationalen Währungsfonds vertreten, sagte Wen zum Auftakt des Forums.
Wladimir Putin
Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin warnte angesichts der Finanzkrise vor Protektionismus und exzessiven Eingriffen des Staates in die Wirtschaft und wies dabei auf die Erfahrungen in der früheren Sowjetunion hin. Außerdem sprach sich Putin für eine Energiepartnerschaft von Produzenten und Verbrauchern auf klarer rechtlicher Grundlage aus. Moskau wolle die Transitstrecken diversifizieren, sagte er in seiner Eröffnungsrede.
Kofi Annan
Der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan sprach in Davos von "aufregenden und schwierigen Zeiten". Millionen armer Menschen würden noch weiter in die Armut getrieben. Auch mache die Welt gerade eine Krise der Regierenden durch.
Bill Clinton
Der frühere US-Präsident Bill Clinton ist zuversichtlich, dass die USA und die Welt die Wirtschafts- und Finanzkrise bewältigen werden. Er gab zu, dass die USA die Krise ausgelöst haben. An ihrer Bewältigung müsse aber weltweit gearbeitet werden. Die derzeitige US-Regierung ist in Davos kaum vertreten.
Rupert Murdoch
Der Chef des US-Medienkonzerns News Corporation, Rupert Murdoch, erwartet kein schnelles Ende der Wirtschaftskrise. Zugleich forderte er eine ehrliche Bestandsaufnahme der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Ban Ki Moon
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe für die rund 1,4 Millionen Menschen im Gazastreifen aufgerufen.
Tony Blair
Der UN-Nahostbeauftragte und frühere britische Premierminister Tony Blair befürwortet eine Zwei-Staaten-Lösung für den Nahen Osten.
Amre Moussa
Amre Moussa, der Generalsekretär der Arabischen Liga, debattierte mit dem israelischen Präsidenten Shimon Peres über den Gazakonflikt.
Benjamin Netanyahu
Benjamin Netanyahu, Vorsitzender der konservativen Likud-Partei in Israel, auf dem Weltwirtschaftforum in Davos 2009.