Der Maler Karl Otto Götz ist tot
Er war einer der Hauptvertreter der abstrakten Kunst, wurde zum Grenzöffner für die Moderne, Gerhard Richter und Sigmar Polke waren seine Schüler: Der Maler Karl Otto Götz ist im Alter von 103 Jahren gestorben.
Pionier der abstrakten Kunst
Karl Otto Götz sitzt vor einem seiner Gemälde in seinem Haus im Westerwald. Dort starb der Maler am vergangenen Samstag im Alter von 103 Jahren. Hier lebte der Künstler seit Mitte der 1970er Jahre mit seiner zweiten Ehefrau, der Künstlerin und früheren Götz-Schülerin Rissa.
Farben auf Kleister
Auf großformatigen Leinwänden trug Götz Farben auf Kleister auf, entfernte sie, zog Linien nach. Hier zu sehen sind die Werke "Vernäht" (2003), "Dornbusch" (2002) und "Eelbo" (2004), die 2004 in einer Ausstellung zum 90. Geburtstag des Künstlers im Suermondt-Ludwig-Museum in dessen Heimatstadt Aachen gezeigt wurden.
Vertreter der informellen Kunst
Anlässlich seines 100. Geburtstags zeigte die Neue Nationalgalerie in Berlin 2013 Werke von K.O. Götz, den Vertreter der informellen Kunst. Diese künstlerische Haltung ist als Gegenbewegung zur geometrischen Abstraktion zu verstehen, sie rückte Gefühl, Intuition, Spontaneität und Zufall in den Fokus, um klassische Prinzipien zu überwinden.
Abstrakt ist schöner
Berühmt wurde Götz mit großformatigen Schwarz-Weiß-Kompositionen, die an die Explosion von Materie erinnern. "Abstrakt ist schöner", lautete das künstlerische Lebensmotto des Biennale- und Documenta-Teilnehmers, dessen stilistische Anfänge nah bei den Surrealisten lagen. Hier zu sehen sind zwei Werke in der Küppersmühle in Duisburg.
In Ruhe malen
Mit Ende 90 erblindete Götz, eine Folge des grünen Stars. Vom Malen sollte ihn das nicht abhalten, mit Hilfe seiner Frau Rissa erschuf er in seinem Haus im Westerwald weitere Werke. Zu seinem Nachlass gehören auch Stahlreliefs, Holz- und Linolschnittarbeiten, Werke aus Terrakotta und Keramik - sowie Gedichte. In einem heißt es: "Lasst mich in Ruhe malen".