Testspiel Deutschland-Malta
13. Mai 2010"Das Ergebnis ist etwas niedrig ausgefallen", kritisierte Bundestrainer Joachim Löw. "Wir haben letztendlich viele Chancen herausgespielt, aber auch viele davon etwas lässig vergeben." Weil Bayern München und Werder Bremen am Wochenende das DFB-Pokalfinale austragen und auch Michael Ballack mit dem FC Chelsea im Finale des FA-Cups steht, fehlten dem Bundestrainer beim Benefizspiel gegen Malta zwölf Stammspieler: Für Reservisten und Wackelkandidaten war es also eine große Chance, sich zu zeigen. Besonders VfB-Stürmer Cacau nutzte diese Möglichkeit. In der 16. Minute erzielte er durch einen Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts das hochverdiente 1:0-Führungstor für die Deutschen, sein erster Treffer für die Nationalmannschaft. Die Flanke kam von Debütant Dennis Aogo (Hamburger SV), der ebenfalls eine gute Partie zeigte. Zuvor vergaben Piotr Trochowski und Lukas Podolski Chancen, doch auch Malta kam aussichtsreich vor das deutsche Tor, das zum dritten Mal Manuel Neuer bewachte. Neuer wurde kaum gefordert.
Cacau mit Doppelpack
Die 26.000 Zuschauer im ausverkauften Tivoli-Stadion in Aachen mussten bis zur zweiten Halbzeit auf weitere Treffer warten. Mats Hummels kam nach dem Seitenwechsel zu seinem ersten Spiel im Nationaltrikot, und auch sein Dortmunder Mannschaftskollege Kevin Großkreutz stand später erstmals für das deutsche Team auf dem Platz. Nur eine Minute nach seiner Einwechslung schnappte er sich den Ball und leitete den Angriff zum nächsten deutschen Treffer ein: Sein Pass fand Podolski, der legte zurück auf Cacau, welcher erneut traf (58.). Großkreutz und Podolski waren auch am dritten deutschen Treffer maßgeblich beteiligt. Nach dem Pass von Großkreutz brachte Podolski den Ball scharf vor das gegnerische Tor und zwang damit Abwehrspieler Kenneth Scicluna zu einem Eigentor (61.). Danach boten sich vor allem für den Leverkusener Stefan Kießling noch weitere Chancen, das Ergebnis noch höher zu schrauben, doch die deutsche Elf wurde für ihre Mühen nicht belohnt. Neben Hummels und Großkreutz kam mit Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen) ein weiterer Perspektivspieler, der nicht zum erweiterten WM-Kader zählt, zu seinem Länderspieldebüt. Am Ende stand ein verdienter Sieg gegen einen drittklassigen Gegner.
Trainingslager auf Sizilien
Die Erlöse aus dem Benefizspiel (laut DFB sind es fünf Millionen Euro) gehen an die Egidius-Braun-Stiftung. Für die deutschen Nationalspieler steht ab Freitag das Regenerations-Trainingslager auf Sizilien auf dem Programm. "Wir müssen dort hart und beharrlich arbeiten. Das werden anspruchsvolle Trainingseinheiten", kündigte Löw an. Ab dem 21. Mai geht es dann zum entscheidenden Trainingslager nach Südtirol. Am 29. Mai gibt es gegen Ungarn das letzte Testspiel vor der Verkündung des endgültigen WM-Kaders. Am 1. Juni muss Bundestrainer Löw verkünden, wen er mit zur WM-Endrunde in Südafrika nehmen wird.
Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Calle Kops