Deutscher Filmpreis: Die Favoriten
"3 Tage in Quiberon" gilt mit zehn Nominierungen als Favorit beim Rennen um die "Lolas", dem deutschen Filmpreis, der am Freitag (27.04.) in Berlin verliehen wird. Wir verraten, wer sonst noch Chancen hat.
Zehn mal nominiert: "3 Tage in Quiberon"
Der Film beschreibt eine kurze Episode aus dem Leben der Schauspielerin Romy Schneider. Gedreht hat sie die Regisseurin Emily Atef. "3 Tage in Quiberon" ist der große Favorit beim Deutschen Filmpreis 2018. In der Königskategorie "Bester Spielfilm" muss er sich aber zunächst einmal gegen fünf Konkurrenten durchsetzen.
Robert Schwentkes "Der Hauptmann"
Ein zweites Schwarz-Weiß-Werk ist in der Kategorie "Bester Film" im Rennen. Regisseur Robert Schwentke hat in einem aufregenden visuellen Stil die an authentischen Ereignissen angelehnte Geschichte eines deutschen Offiziers aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs inszeniert. "Der Hauptmann" wurde von Frieder Schlaich und Irene von Alberti produziert.
Am Oscar vorbeigeschrammt: "Aus dem Nichts"
Chancen auf die "Lola" in der Königskategorie hat auch Fatih Akins NSU-Drama "Aus dem Nichts", das eine Oscar-Nominierung nur knapp verpasst hat. Die anderen drei Filme in der Kategorie "Bester Film" sind "Das schweigende Klassenzimmer", "Western" und "In den Gängen", denen aber nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.
Beste Regisseurin Emily Atef ?
Mit "3 Tage in Quiberon" hat die schon lange in Berlin lebende deutsch-französisch-iranische Regisseurin ihren bisher größten Erfolg feiern können. Auch wenn der Film bei der Uraufführung während der Berlinale ohne Preis blieb, beim Deutschen Filmpreis gilt er als großer Favorit. Emily Atef wurde neben Fatih Akin und Valeska Grisebach auch in der Kategorie "Beste Regie" für eine "Lola" nominiert.
Marie Bäumer darf hoffen
Schauspielerin Marie Bäumer gilt als Favoritin in der Kategorie "Beste Weibliche Hauptrolle". Ihr Auftritt als Romy Schneider in "3 Tage in Quiberon" wurde schon bei der Berlinale gefeiert. Ihre Konkurrentinnen beim "Deutschen Filmpreis" sind Diane Krüger und Kim Riedle.
Rennen um Auszeichnungen der Männer
Weniger klar ist der Ausgang in der Kategorie "Beste Männliche Hauptrolle". Hier sind Andreas Lust, Oliver Masucci und Franz Rogowski nominiert. Letzterer gilt ebenfalls als Favorit. Rogowski hat nicht nur im Film "In den Gängen" (unser Foto mit Sandra Hüller), für den er jetzt nominiert wurde, mitgespielt. Er ist außerdem noch in Christian Petzolds "Transit" in den deutschen Kinos zu sehen.
Preis für beste Kamera
Neben den Kategorien für Darsteller, Regisseure und Produzenten gibt es in diversen anderen Kategorien "Lolas" zu gewinnen: für den besten Schnitt, Szenen- Masken- und Kostümbild, Tongestaltung - und natürlich Kamera. In dieser Kategorie ist unter anderem Jens Harant für seine eindrucksvollen Bilder des Films "Das schweigende Klassenzimmer" nominiert - und muss sich gegen vier Kollegen behaupten.
"Lola" für die Musik
Wichtig im Kino ist auch die Musik. So dürfen sich auch verschiedene Filmkomponisten freuen über Nominierungen - und manche dann am Freitag auch über einen Preis. Vier Komponisten(duos) sind nominiert. Unter anderem auch Ali N. Askin, der den dramatisch-melancholisches Soundtrack für "Teheran Tabu" von Regisseur Ali Soozandeh komponierte - einen mit Schauspielern inszenierten Animationsfilm.
Schon lange dabei: Hark Bohm
"Veteran" des Abends ist Hark Bohm. Der Hamburger, der im kommenden Jahr seinen 80sten Geburtstag feiert, ist in zwei Kategorien dabei. In der einen hat er den Preis schon sicher: Hark Bohm erhält die Ehren-Auszeichnung für sein Lebenswerk. Nominiert ist er darüberhinaus auch noch für das Drehbuch für Fatih Akins Film "Aus dem Nichts".
Publikumspreis für "Fack Ju Göhte 3"
Und noch ein Sieger steht schon im Vorfeld fest. Weil sich manche in der Filmszene vor Jahren darüber beschwerten, dass die an der Kinokasse erfolgreichen Filme bei den "Lolas" oft leer ausgehen, wurde die Kategorie "Besucherstärkster Film" eingeführt. Diese "Lola" geht an "Fack Ju Göhte 3" von Bora Dagtekin, den schon sechs Millionen Besucher in Deutschland gesehen haben.
Ein Abend für das deutsche Kino
Bei der Gala des Deutschen Filmpreises feiert die Branche. Kunst und Kommerz kommen zusammen. Wie bei den Oscars gibt es am Freitag (27.4.) eine Show mit Musik, Tanz, jeder Menge Laudatoren und natürlich glücklichen Preisträgern. In diesem Jahr moderiert der deutsch-bosnische Schauspieler Edin Hasanovic die Gala im Berliner Palais am Funkturm.
"3 Tage in Quiberon" ist mit 10 Nominierungen der große Favorit beim Rennen um die "Lolas", den deutschen Filmpreis, der am 27. April verliehen wird. Die höchstdotierte deutsche Kulturauszeichnung ist aber immer auch für Überraschungen gut.