#Deutschland Wählt: Stuttgart
Daimler, Bosch, Porsche: Das "Ländle" rund um die Metropole Baden-Württembergs gilt als Antriebsmotor der deutschen Wirtschaft. Was bewegt die Menschen dort im Wahljahr? DW-Reporterinnen haben nachgefragt.
Der Alteingesessene
"Ich hoffe, dass wir mit der europäischen Integration einen Schritt weiterkommen", sagt Thomas Erb, gebürtiger Schwabe und Chef einer Messtechnik-Firma. "Europa ist einfach unsere Zukunft gegen die großen Weltmärkte." Auch wünscht er sich mehr Unterstützung: "Die Politik wird bestimmt von den wenigen großen Arbeitgebern. Der Mittelstand wird eigentlich gar nicht mitgehört."
Der Optimist
"Ich wünsche mir von Deutschland einfach wesentlich mehr Offenheit und Optimismus, was die Zukunft betrifft", sagt Startup-Mitarbeiter Philipp Haberland. "Ich hab das Gefühl, dass wir sehr griesgrämig und pessimistisch sind. Man sollte mehr die Chancen sehen, die sich bieten und sich nicht nur auf die Gefahren fokussieren."
Der Zugereiste
"Ich muss meine Sprachkenntnisse verbessern - am Telefon ist es noch schwierig, Schwäbisch zu verstehen", sagt Ingenieur Álvaro Tejero, der aus Spanien nach Stuttgart gezogen ist. "Vielleicht braucht Deutschland, oder zumindest der Süden, mehr Wohnungen. Die Gebäude sind klein, haben nur vier Etagen oder weniger und sind richtig teuer. Nicht nur für uns Zugereiste, sondern auch die Deutschen."
Der Gründer
"Deutschland muss sich seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten und nachdenken, was Technologie für unsere Industrie bedeutet", sagt Nikolai Ensslen, der eine Firma für Robotertechnik betreibt. "Ich wünsche mir, dass Deutschland zurück zu einer Gründerkultur wie vor mehr als 100 Jahren findet: Zur Gründerzeit sind nämlich die ganzen großen Firmen entstanden, die wir heute so schätzen in Deutschland."
Die Entwicklungshelfer
"Für die Zukunft der Arbeit wünsche ich mir, dass wir die Transformation zu neuen Technologien bewerkstelligen", sagt Thilo Zimmermann (rechts), der gemeinsam mit Jörg Castor das Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 im Frauenhofer Institut in Stuttgart betreibt. "Und dass es Deutschland als Land und der deutschen Wirtschaft weiterhin so gut geht wie heutzutage."