Deutschlands schönste Klosteranlagen
Sie gehören zu den ältesten Bauwerken in Deutschland und werden nicht nur für spirituelle Erfahrungen aufgesucht. Auch Touristen besichtigen die Klöster, in denen sich Jahrhunderte spannender Kulturgeschichte spiegeln.
Kloster Corvey
Mit seinem Westwerk aus dem 9. Jahrhundert ist Corvey ein einzigartiges architektonisches Zeugnis. Kaiser, Könige und Fürsten nutzten das Kloster als Residenz. Im Zuge der Säkularisation wurde die Benediktinerabtei 1803 aufgelöst. Heute befindet sich die Anlage in Privatbesitz, Besuchern steht der Eintritt aber offen. Seit 2014 gehört Kloster Corvey zum UNESCO Welterbe.
Klosterinsel Reichenau
Ebenfalls Teil des Welterbes ist die Klosterinsel Reichenau im Bodensee. Die Abtei wurde Anfang des 8. Jahrhunderts von Benediktinern gegründet und gehört zu den ältesten Klöstern Deutschlands. Schnell entwickelte sie sich zu einem künstlerischen Zentrum. Von der kunstgeschichtlichen Bedeutung zeugen bis heute die Wandmalereien in den romanischen Kirchen der Insel.
Kloster Lorsch
Die Anlage in Hessen ist bereits seit 1991 Welterbestätte. Wie auch das Westwerk des Kloster Corvey stammt sie aus der Karolingerzeit. Als Benediktinerabtei gegründet, lebten hier ab dem 13. Jahrhundert erst Zisterzienser, dann Prämonstratenser, bis das Kloster 1556 aufgelöst wurde. 1621 zerstörten spanische Truppen große Teile der Anlage, heute ist nur noch die sogenannte Königshalle erhalten.
Kloster Maulbronn
Auch das schwäbische Kloster Maulbronn hat Welterbe-Status. Seine mittelalterliche Anlage gilt als die am vollständigsten erhaltene nördlich der Alpen. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und in eine Klosterschule zur Ausbildung zukünftiger Pfarrer umgewandelt. Auch Wissenschaftler Johannes Kepler und Schriftsteller Hermann Hesse waren hier Schüler.
Augustinerkloster Erfurt
Um den UNESCO-Welterbe-Titel beworben hat sich das Augustinerkloster Erfurt. Von 1505 bis 1511 lebte hier Martin Luther als Augustinermönch. Später bezeichnete er diese Jahre als die prägendsten seines Lebens. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1559 geschlossen, in den folgenden Jahrhunderten beherbergten seine Gebäude unter anderem ein Waisenhaus und eine Bibliothek.
Kloster Andechs
Bis heute leben in dem bedeutenden Wallfahrtsort Bayerns Benediktinermönche. Touristen schätzen am dem Kloster seine prachtvollen Gebäude im Rokokostil und das Bier, das seit dem 15. Jahrhundert auf dem sogenannten Heiligen Berg gebraut wird. Wer möchte, kann im Kloster übernachten oder einfach auf den Bräustüberl-Terrassen den Ausblick auf die bayerischen Alpen genießen.
Kloster Eberbach
Das 1136 gegründete Zisterzienserkloster war im Mittelalter nicht nur geistiges und geistliches Zentrum, sondern auch berühmt für seinen Wein. Im 16. Jahrhundert soll das damals größte Weinfass der Welt in den Klosterkellern gelagert haben. Heute ist das malerisch in den Weinbergen des Rheingaus gelegene Kloster Eberbach hessisches Staatsweingut.
Abtei Maria Laach
Die Abteikirche von Maria Laach ist ein Meisterwerk romanischen Kirchenbaus in Deutschland. Die 1093 gegründete Abtei wurde Anfang des 19. Jahrhunderts säkularisiert. Doch 1892 siedelten sich hier erneut Benediktinermönche an und erweckten das Kloster in der Eifel zu neuem Leben. Heute gehören dazu verschiedene Handwerksbetriebe, ein Buch- und Kunstverlag sowie ein Biobauernhof.
Kloster Ettal
Der prachtvolle barocke Innenraum dieser Basilika hat das bayerische Kloster berühmt gemacht. Der Zentralbau entstand schon im Mittelalter, mit einem für diese Zeit sehr ungewöhnlichen zwölfeckigen Grundriss. Vor rund 100 Jahren waren es auch hier Benediktinermönche, die dem Kloster erneut Leben einhauchten. Neben einer Brauerei und mehreren Gasthäusern betreiben sie ein Hotel.
Kloster Weltenburg
Die heutige Benediktinerabtei gilt als ältestes Kloster Bayerns. Bereits im 7. Jahrhundert sollen sich auf dem Gelände iro-schottische Mönche angesiedelt haben. Seine Abteikirche stammt aus dem Barock. Touristen schätzen neben der Geschichte des Klosters vor allem die malerische Lage an einer Schlinge der Donau. Auch hier sind Übernachtungen im Gästehaus möglich.