1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

DFB-Sportgericht entscheidet über Skandalspiel

Stefan Nestler18. Mai 2012

Mit Spannung wird das auf Montag verschobene Urteil des DFB-Sportgerichts zum Bundesliga-Relegationsrückspiel erwartet. Hertha BSC hatte Einspruch eingelegt. Experten halten eine Wiederholung des Spiels für möglich.

https://p.dw.com/p/14xLi
Fans stürmen beim Relegationsspiel Düsseldorf gegen Hertha den Platz. Foto: dpa
Fans stürmen beim Relegationsspiel Düsseldorf gegen Hertha den PlatzBild: picture-alliance/dpa

"Das Regelwerk gibt ein Wiederholungsspiel her", meint Rechtsanwalt Michael Lehner, ein Experte im Sportrecht. "Eigentlich ist das Spiel abgebrochen worden." Am Dienstag (15.05.2012) hatten beim Stand von 2:2 zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Hunderte von Fortuna-Fans vorzeitig das Spielfeld gestürmt, um den Aufstieg zu feiern. Zu diesem Zeitpunkt waren noch knapp zwei Minuten zu spielen. Erst nach 20-minütiger Unterbrechung hatte Schiedsrichter Wolfgang Stark die Partie wieder für gut 90 Sekunden angepfiffen. Diese Entscheidung, so Anwalt Lehner, sei für ihn "ein Zuendeführen eines bereits abgebrochenen Spiels". Ein Wiederholungsspiel wäre die Konsequenz, meint Lehner.

Hertha trainiert, Düsseldorf verschiebt Aufstiegsparty

Hertha BSC, nach dem 1:2 im Hinspiel und dem 2:2 vom Dienstag eigentlich abgestiegen, verschob den Urlaub seiner Profis. "Wir trainieren wie vor einem regulären Fußballspiel", sagte Clubsprecher Peter Bohmbach. Fortuna Düsseldorf sagte die zunächst für Samstag (19.05.2010) geplante offizielle Aufstiegsfeier ab – angeblich nur aus organisatorischen Gründen. Die Party mit den Fans soll jetzt im August steigen. Fortuna-Vorstandschef Peter Frymuth sieht keine Grundlage für eine Wiederholung des Spiels: "Wir haben es schließlich geschafft, die Zuschauer ohne Einsatz der Polizei auf ihre Plätze zurückzuführen. Danach ist das Spiel ordnungsgemäß zu Ende gebracht worden."

Schiedsrichter Stark erstattet Anzeige gegen Hertha-Spieler

Die Düsseldorfer Polizei bestätigte Presseberichte, dass Schiedsrichter Stark einen Berliner Spieler wegen Körperverletzung angezeigt habe. Hertha-Profi Lewan Kobiaschwili soll den Schiedrichter nach Spielschluss in den Nacken geschlagen haben. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt nicht nur gegen Kobiaschwili, sondern auch gegen die Hertha-Spieler Thomas Kraft, Christian Lell und Andre Mijatovic. Sie sollen Wolfgang Stark beleidigt haben. Bereits vor den Tumulten am Spielende hatte das Relegationsspiel kurz vor dem Abbruch gestanden. Aus der Berliner Fan-Kurve waren Mitte der zweiten Halbzeit nach dem 2:1-Führungstreffer der Düsseldorfer so genannte "Bengalos" auf das Spielfeld geworfen worden. Die Brandsätze entwickeln Temperaturen von über 1000 Grad Celsius.