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Allianz der Harmlosen

Stefan Nestler3. Mai 2008

Was ist los mit der Bundesliga? Der Meister steht vorzeitig fest und ist gleichzeitig der Pokalsieger: Bayern München. Da muss irgendetwas schief gelaufen sein im mittelalterlichen Fußball-Lande.

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Ottmar der EwigeBild: dw-tv

Seit Jahren führt König Theo XX. sein Land weise, milde und schläfrig. Er sitzt auf einem Berg von Golddukaten und verteilt sie freigebig unter seinen Fürstenhäusern. Dem gemeinen Volk bietet König Theo Bier und Spiele.

34 Mal im Jahr treffen sich die Fürsten mit ihren Truppen zu geregelten Scharmützeln, bei denen sich ihre Ritter kräftig auf die Knochen und gegen den Ball treten. Am Ende wird der Turniersieger mit einer hässlichen Salatschüssel belohnt. Die schlechtesten Truppen werden degradiert und durch Emporkömmlinge ersetzt.

In diesem Jahr aber murrt das Volk. Zu offensichtlich war die Weigerung zahlreicher Fürsten, sich ernsthaft um die Schüssel zu bemühen. So ließ Fürst Mirko der Schöne von Schalke seinen Ritter Kevin den Blinden so lange das Tor verfehlen, bis auch der letzte verstanden hatte, dass es Zeit für einen neuen Fürsten war.

Bloß nicht gewinnen, aber darüber reden!

HSV-Trainer Huub Stevens bei einer Pressekonferenz(Photo: AP/Fabian Bimmer)
Huub der Grimmige bei der Versammlung der LandbotenBild: AP

Thomas der Spröde von Bremen vernebelte mit einigen glanzvollen Vorstellungen seines Ritters Diego des Genialen seine wahre Absicht, nicht um den Turniersieg mitspielen zu wollen.

Huub der Grimmige von Hamburg gefiel sich darin, den mehr als harmlosen Angriffen seiner Ritter von trauriger Gestalt umso aggressivere eigene Auftritte folgen zu lassen: Vor der Versammlung der Landboten, die die Kunde von den Turnieren in alle Fürstentümer trugen.

Und dann war da noch Thomas der Vollmundige von Dortmund, der jede der zahlreichen Niederlagen als Vorboten kommender Siege sah - die dann allerdings selten bis nie zustande kamen.

Einer profitierte von dieser geballten Inkompetenz: Fürst Ottmar,der Ewige von München. Sein Schatzkanzler, Uli von der Wurst, hatte ihm zwei kampferprobte Söldner beschafft: Cavaliere Luca den Knipser und Chevalier Franck den Magier. Die beiden alleine reichten aus, um jede gegnerische Übermacht in die Flucht zu schlagen.

So darf sich nun Fürst Ottmar der Ewige lange vor Ende der Turnierzeit über die Salatschüssel freuen - und sie an seinen Nachfolger Jürgen den Sporadischen von Kalifornien weitergeben. Der soll sich Gerüchten zufolge mit den anderen Fürsten auf eine dann wieder ausgeglichene nächste Turnierserie geeinigt haben. Um das Volk zu besänftigen und König Theo nicht aufzuwecken.