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Die Familie: Das Herzstück der Politik?

Monika Lohmüller2. Juni 2002

Eltern mit mehreren Kindern und Alleinerziehende zählen zu jenem Kreis, der am meisten von Armut betroffen ist. Vor der Bundestagswahl haben alle Parteien die Familienpolitik für sich entdeckt.

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Familien mit Kindern als Zankapfel der PolitikBild: Bilderbox

Es war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vor gut zwei Jahren, das die Bundesregierung dazu verpflichtete, Familien in Deutschland besser zu stellen. Die rot-grüne Regierung hob daraufhin beispielsweise das Kindergeld an und machte höhere steuerliche Freibeträge möglich.

SPD: Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Das Kindergeld und die kindbezogene Steuerentlastung von
Spitzenverdienern sollen schrittweise angeglichen werden. Besserverdienende können heute etwa 200 Euro monatlich steuerlich geltend machen, während das Kindergeld 154 Euro beträgt. Die Bundesregierung will darüber hinaus auch die ganztägige Betreuung von Klein- und Schulkindern ausbauen. Das Ziel sei, eine "familiengerechte Arbeitswelt" zu schaffen.

CDU/CSU: 600 Euro Familiengeld pro Kind

Wie mittlerweile alle Parteien, so hat auch die Union die
Familienpolitik zum Schwerpunktthema erklärt. CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber kündigte an, im Falle eines Wahlsiegs ein Familiengeld einzuführen. Stufenweise soll dies bis zu 600 Euro pro Kind und Monat ausgebaut werden. Der Kanzler hält dies nicht für bezahlbar. Und Schulden zu machen auf Kosten der Jungen, bezeichnete Schröder als nicht fair.

Die Grünen/FDP/PDS: Ganztagsbetreuung

Der kleine Koalitionspartner, die Bündnis 90/Grünen wollen ebenfalls die Vereinbarkeit Familie und Beruf fördern und setzen dabei auch auf mehr Betreuung in Kindergärten, die für die Eltern kostenlos sein soll. Auch mehr Ganztagsschulen soll es geben. Und da liegen die Grünen, was sehr selten ist, einmal ganz auf Linie der oppositionellen Freien Demokraten. Ähnlich die Forderungen bei der PDS, die darüber hinaus die Vereinbarkeit von Familie und Beruf per Gesetz garantieren will.