Die Highlights des Genfer Salons
Nach Jahren der Krise treffen sich Europas Autobauer endlich wieder unter besseren Vorzeichen auf dem Genfer Autosalon. Erstmals seit 2007 steigen die Verkaufszahlen, wenn auch nur leicht, wieder an.
Noch versteckt
Es ist wie immer der Auftakt des europäischen Autojahres: Auf dem 84.Genfer Autosalon zeigen die 250 Aussteller rund 100 Welt- und Europapremieren, zum Beispiel den hier noch versteckten Toyota Aygo. Elektroautos sind aus dem Rampenlicht verschwunden, es dominieren auf Sparsamkeit getrimmte herkömmliche Verbrennungsmotoren. Freilich fehlt es auch nicht an PS-Monstern.
Flitzer mit Konturen
Audi zeigt am Genfer See die dritte Generation des Sportcoupés TT. Seit nunmehr 16 Jahren haben die Ingolstädter den Flitzer im Programm, zuletzt aber waren Sportcoupés aber nicht mehr so gefragt. Die Neuauflage soll die Lust an diesem Segment wieder wecken. Weitere Hingucker am Audi-Stand werden sicher auch das neue S3 Cabrio mit 300 PS und der S1 Sportback sein.
Ein kleiner Großer
Die Audi-Mutter Volkswagen lässt es in Genf etwas ruhiger angehen. Die Wolfsburger zeigen verschiedene Varianten des Polo, unter anderem den Cross-Polo sowie den gelifteten Scirocco. Wobei die Polo-Reihe den Namen Kleinwagen mittlerweile gar nicht mehr verdient: So groß wie heute der Polo war lange Zeit kein VW Golf.
Der will nur spielen
Noch so ein aufgemotzter Kleiner. Opel hat seinem erfolgreichen Kleinwagen Adam einen Offroad-Look verpasst und nennt ihn Opel Adam Rocks. Bei Opel stehen die Zeichen offenbar auf Erholung. Ein Indiz dafür: Karl-Thomas Neumann ist der erste Opel-Chef seit Jahren, der zwei Genfer Messen in Serie absolviert.
Kleiner Franzose
Nein, nicht Nicolas Sarkozy oder Napoleon ist gemeint, sondern der Twingo von Renault. Als der 1993 erstmals auftauchte, überraschte er mit einem besonderen Design. Jetzt gehen die Franzosen wieder neue Wege und spendieren dem Kleinen einen Heckmotor. Der neue Twingo ist das erste Modell aus der Kooperation mit der Daimler-Tochter Smart.
Roter Drache
Neuer Angriff aus dem Reich der Mitte: Qoros hatte im vergangenen Jahr in Genf seine Kompakt-Limousine Qoros 3 gezeigt, in diesem Jahr nun kommen die Chinesen mit der Schrägheck-Variante namens Hatch. Für das Design steht Gerd Volker Hildebrand, er ist genau wie Vize-Chef Volker Steinwascher ein Deutscher.
Koreanisches Konzept
An der Garage kann man sicher noch was machen, aber der Intrado von Hyundai macht echt was her. Mit der Studie zeigen die Koreaner ihre Vision von der Mobilität der Zukunft. Die Entwickler am Standort Rüsselsheim ließen sich von der Luftfahrt inspirieren: Hochmoderne Materialien, hocheffizienter Antrieb, zweckorientiertes Design.
Bayrisches Familienauto
Zurück zum Alltag: Das ist eine Revolution auf bayrisch. Denn dieser Active Tourer genannte Wagen ist nicht nur der erste Van von BMW, sondern er hat auch noch einen Vorderrad-Antrieb. Der Wagen ist der erste der neuen 2er-Reihe - und es ist deutlich zu sehen, wer die Konkurrenz ist: Der Golf Sportsvan, der gerade auf den Markt kommt, und die B-Klasse von Mercedes.
Elegante S-Klasse
Apropos Mercedes: Die Schwaben fahren in Genf mit dem S-Klasse Coupé vor. Den gibt es auf Wunsch auch mit Swarovski-Kristallen im Scheinwerfer. Erstmals in Europa werden auch die neue C-Klasse sowie die V-Klasse gezeigt. Mit dem Kleinbus will Mercedes dem legendären VW-Bulli namens T5 endlich den Rang ablaufen.
Nix Familie
Das ist dann doch eher was, wenn Papa (oder Mama) mal alleine los will. Der Huracan aus dem Hause Lamborghini löst den Gallardo ab. Und jetzt nur noch Zahlen: V10-Motor, 610 PS, von null auf 100 in drei Sekunden. Preise ab 200.000 Euro.
Noch´n Geschoss
Nicht viel weniger, nämlich ab 180.000 Euro muss zahlen, wer diesen neuen Ferrari sein Eigen nennen will. Der Motor des California T leistet immerhin 560 PS, mittels einer Bi-Turbo-Aufladung erreicht das Drehmoment gewaltige 750 Newtonmeter. Für den typischen Ferrari-Sound sei gesorgt, versprechen die Italiener.
Gut gepolstert
Zum Schluss die womöglich originellste Neuvorstellung von Genf: Der Citroen Cactus. Es könnten einem nun ziemlich viele Gründe einfallen für die Außenpolster an den Türen, aber das führt zu weit. Mit dem Cactus, aber auch mit mit den Nachfolgern der Kleinwagen Citroën C1 und Peugeot 107 will der angeschlagene PSA-Konzern den Weg aus der Krise finden.