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Mythos dopingfreier Fußball

Melanie Last
23. August 2017

Fancy Bears' veröffentlicht interne Dokumente der Fifa und der Anti-Doping-Agentur. Demnach sollen 25 Fußballer bei der WM 2010 positiv getestet worden sein, darunter vier Spieler des Deutschen Fußball-Bundes.

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Symbolbild Doping im Fußball
Bild: picture-alliance/dpa/N. Schmidt

"Sie zerstören den Mythos des dopingfreien Fußballs." Genau so steht es auf der Homepage des Hackerteams Fancy Bears'. Die russischen Hacker dieser Gruppe wollen mit ihrem vermeintlichen Leak beweisen, dass Spieler und Offizielle lügen, wenn sie behaupten, es würde kein Doping im Fußball geben. Dabei geht es vor allem um therapeutischen Ausnahmegenehmigungen (TUE) im internationalen Fußball rund um die Substanz Salbutamol.

Der Klassiker: Asthmaspray

Salbutamol ist ein Wirkstoff, der bei Asthma-Patienten eingesetzt wird. Er erleichtert das Atmen und wirkt insgesamt leistungssteigernd. Beliebt ist die meist als Asthmaspray eingesetzte Substanz deshalb bei Läufern und Radsportlern. Weil Salbutamol aber auf der Liste der verbotenen Wirkstoffe steht, dürfen Sportler es nur mit einer TUE einnehmen. Im Jahr 2010, zur Fußball-WM in Südafrika also, sollen Sportler jedoch nicht verpflichtet gewesen sein, Mittel wie Salbutamol genehmigen zu lassen. Angeblich hätten deshalb auch vier deutsche Spieler keine solche TUE. Der Deutsche Fußball-Bund jedoch dementiert: "Teilweise bereits weit vor dem WM-Turnier wurden über die jeweiligen Vereine Ausnahmegenehmigungen für die Spieler bei der UEFA beziehungsweise der NADA beantragt und mit mehrjähriger Gültigkeitsdauer bewilligt." 

Was ist dran am Doping-Vorwurf?

Fancy Bears' sorgt im Netz seit einiger Zeit für Aufruhr im Weltsport. So veröffentlichten die Hacker geheime Daten über Radsportler, Leichtathleten und Tennisspieler. Konkrete Beweise konnten sie dabei bislang aber nicht liefern.

Auf ihrer Internetseite liest man, dass sie für Fair Play und sauberen Sport stehen. Doch wie "fair" und "sauber" sind die Hacker tatsächlich? Zumindest dürften die Initiative Wirtschaftsschutz, der Bundesnachrichtendienst und das Bundesamt für Verfassungsschutz daran zweifeln. Bereits vor einem Jahr warnten sie, die Hackergruppe würde womöglich durch den russischen Staat beeinflusst. Wie vertrauenswürdig das Material ist, wird sich zeigen.

mrl/ck (fancybear.net, sueddeutsche.de, sport.de)