DW Festival Concerts: Neue Staffel startet
3. Oktober 2021Ob Bachs Leipzig, Beethovens Bonn, Mozarts Würzburg oder Wagners Bayreuth: Das, was man weltweit unter der einmaligen deutschen Musikkultur versteht, entspricht der Geografie der Sendung DW Festival Concerts (DWFC). In 13 Folgen bringt die zweistündige Radiosendung alles, was in der deutschen Musiklandschaft Rang und Namen hat und für Charisma und Innovation steht. Die neue Staffel startet am 4. Oktober im wöchentlichen Turnus. Auf der englischen Kulturseite erscheint alle zwei Wochen eine neue Folge als Audio-on-Demand.
Die Sendung wird in Englisch und Russisch produziert und wird bei zahlreichen, öffentlichen Partnersendern in den USA, Kanada, Australien und englischsprachigen Programmen in Asien zu hören sein. Außerdem strahlt der landesweite russische Sender "Radio Orpheus" die Sendung aus.
Erfolgsgeschichte seit 38 Jahren
DWFC hat Tradition: Neben den Nachrichten sind die "Festival Concerts" das älteste Sendeformat der DW. Bereits nach der Gründung des deutschen Auslandssenders 1953 wurde klassische Musik übertragen.
In heutiger Form - als moderierte Konzertsendung mit Aufnahmen von führenden deutschen Klassik-Festivals - gibt es DWFC seit 1983. Damals war der frisch aus den USA nach Deutschland eingereiste Musikjournalist Rick Fulker für die Redaktion und Produktion der Konzertserie zuständig - bis er 2020 in den Ruhestand ging. In dieser Zeit produzierte er sage und schreibe 770 DWFC-Folgen.
Was den Journalisten an dem Projekt faszinierte, war "die starke Verbindung zu den Hörerinnen und Hörern, aber auch eine Verbindung sowohl zu meiner ersten Heimat, den USA, als auch zu meiner Wahlheimat Deutschland", so Fulker. Die Musik ist eben eine universelle Variante der Kommunikation, eine Brücke zwischen Ländern und Menschen. Mit seiner US-amerikanischen Neugier und seinem Pioniergeist erforschte er das Dickicht der deutschen Festival-Landschaft mit ihrer stetig wachsenden Zahl an Musikfesten. Diese hat sich in nur drei Jahrzehnten, von 1980 bis 2010, nach Angaben des Deutschen Musikinformationszentrums (MIZ) in Bonn fast vervierfacht und liegt zurzeit bei über 500 Festivals.
Nicht nur die großen und traditionellen Feste, sondern auch kleinere und junge Festivals, wie etwa das Kammermusikfestival "Spannungen" in Heimbach, kamen ins Programm. Ebenfalls Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Festivalmachern wurden fester Bestandteil der Sendung. "Die Musikprogramme für Hörfunk-Partner waren kein Mainstream, sondern eine Nische, aber eine Nische, die erfolgreich war und bleibt", konstatiert Fulker.
Übergabe an Cristina Burack
Damit war der Weg für die Fortführung der Serie geebnet: Zum Start der neuen Staffel am 4. Oktober erfolgt auch die Moderations-Nachfolge mit Cristina Burack, die die Sendung ab jetzt moderiert und an der Gestaltung gemeinsam mit dem DWFC-Team maßgeblich mitwirkt.
Damit bleibt die Sendung fest in US-amerikanischer Hand: Auch Burack stammt aus den USA. Die 34-Jährige studierte in ihrer Heimat klassischen Gesang und Geschichte, lebte und arbeitete in London und Berlin. Die Liebe zur Musik blieb aber immer Leitfaden ihres Lebens: "Wenn ich musiziere oder Musik höre, zergehe ich regelrecht in dem Klang", sagt Cristina, die die Liebe zur Musik von ihren Eltern geerbt hat. Ihre Begeisterung für die Musik will sie jetzt mit ihren Hörerinnen und Hörern auf der ganzen Welt teilen.
"Für mich ist es wichtig, zu vermitteln, dass es nicht nur 'eine' klassische Musik gibt - mit starren Institutionen und strengen Regeln", sagt Burack. "Es gibt so viele unterschiedliche Arten von Musik, so viel spannende Informationen. Und letztlich geht es um Emotionen, um menschliche Gefühle, um das gemeinsame Erleben." Das sei die Klassik, die sie vermitteln möchte. "Damit die Menschen sich eine Sendung von einem deutschen Festival anhören und sagen: 'Ja, da will ich hin! Das hätte ich nicht erwartet, ich will mehr!'"
Ab dem 4. Oktober ist die jeweils neue Sendung alle zwei Wochen als Audio on Demand auf der DW-Seite zu hören. Die Sendung ist ferner bei den DW-Partnern weltweit auf Englischund Russisch zu hören.