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Reise

Ein Winterwochenende in Kopenhagen

Eesha Kheny mo
15. Januar 2018

DW-Redakteurin Eesha Kheny erzählt von ihrem Kurztrip in die dänische Hauptstadt - eine kalte, aber auch sehr gemütliche Erfahrung. Ihre Highlights für alle, die es im Winter in den Norden zieht.

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DW Reisereportage Dänemark Kopenhagen
Frische Austern auf dänische ArtBild: DW/E. Kheny

Mein Wochenende beginnt mit einer abenteuerlichen Fahrt von Malmö nach Kopenhagen. Man überquert hier die Øresund Brücke, eine beeindruckende Konstruktion, die Schweden und Dänemark miteinander verbindet.

Bildergalerie Meisterwerke deutscher Brückenbaukunst Öresundbrücke
ÖresundbrückeBild: Bjarke Oersted/AFP/Getty Images

Ich beobachte fasziniert, wie am Übergang zum Drogdentunnel das Wasser um mich herum immer höher steigt. Dann verschwindet mein Auto im Dunkel des Unterwassertunnels. Nur Minuten später erreiche ich Kopenhagen, ohne konkreten Plan. Mein einziges Ziel: Eine gute Zeit haben und nebenbei vielleicht die Bedeutung des Szeneworts "Hygge" verstehen lernen. Das dänische Wort bezeichnet ein Gefühl des Wohlbefindens, das man durch die kleinen Freuden im Leben erlangt.  Mit "Hygge" im Hinterkopf mache ich mich also auf zu einem Ort, der auf jeden Fall Vergnügen verspricht: der Tivoli.

DW Reisereportage Dänemark Kopenhagen
Winterlicher Tivoli-ParkBild: DW/E. Kheny

Wintersaison im Tivoli

Sobald ich den Tivoli betrete, bin ich in ener anderen Welt. Ich stehe vor einem schneebedeckten Winterwunderland. Friedliche Stimmung liegt in der Luft und mich zieht es geradewegs zu einem der kleinen Cafés, von denen aus man den Park überblicken kann. Ich gönne mir eine heiße Schokolade und ein Stück Kuchen und bleibe einen Moment im Warmen. Draußen in der Kälte sehe ich riesige Rentiere aus Holz und Parkbesucher, die auf den Schlitten darunter für Fotos posieren.

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Riesen-Rentier im TivoliBild: DW/E. Kheny

Als ich weiter durch den Park gehe, komme ich an verschiedenen Attraktionen vorbei. Ein Highlight ist das riesige weiße Marmorschloss, vor dem ein Entenkarussell steht. Ein anderer Teil des Parks ist orientalisch angehaucht mit Drachen-Achterbahnen, traditionellen Lampions aus Papier. Eine große Anzahl Fahrgeschäfte gibt es hier und noch mehr Restaurants, die voll sind von Menschen, die ihren Winterurlaub genießen. Für einige Stunden habe ich die Magie des Tivoli genossen. Seit 1843 ist der Park ein Ort in Kopenhagen, der Glücksgefühle verspricht und durchaus einlöst. Dann verabschiede ich mich von der Phantasiewelt und mache mich auf den Weg zur zweitbeliebtesten Attraktion von Kopenhagen.

Dänemark Meerjungfrau
Die Kleine Meerjungfrau von KopenhagenBild: picture-alliance/dpa/J. Lübke

Von der Kleinen Meerjungfrau zum Kastell

Um die wohl berühmteste Meerjungfrau der Welt zu sehen, muss ich zum Hafen der Stadt. Seit 1913 sitzt sie hier auf einem Findling und ist nicht nur zum Wahrzeichen von  Kopenhagen, sondern auch von ganz Dänemark geworden. Eine Viertelstunde lang beobachte ich das Treiben rund um die Statue. Die Begeisterung der anderen Touristen kennt keine Grenzen. Die Geschichte der Statue, die im Laufe der Zeit immer wieder Opfer von Vandalismus wurde, interessiert mich mehr als Selfies machen.

Nach dem kurzen Besuch folge ich den Straßenschildern zum nahe gelegenen Kastell von Kopenhagen - eine Festung, die auf dem Stadtplan exakt wie ein Stern aussieht. Mein Weg führt vorbei an Reihen von roten Gebäuden, die heute leerstehen. Gruselig, wenn man durch die Fenster linst und weiß, dass hier einmal ein Gefängnis war. Beim Kastell findet man auch die letzte Windmühle Kopenhagens, die in Betrieb ist: eine tolle Location für Fotos im Vintage-Stil.

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Abendstimmung in NyhavnBild: DW/E. Kheny

Nyhavns bunte Promenade

Zum Schluss noch ein Highlight: Nyhavns hübsches Hafenviertel aus dem 17. Jahrhundert. Ich setze mich in ein Café am Kai. Bei einem Wein beobachte ich die Boote voller Touristen, die vorbeifahren. Als die Sonne untergeht, wird es kalt, aber meine Stimmung bleibt gut.

Ich mache noch einen Bummel über den Markt. Die aneinander gereihten kleinen Stände sind mitLichterketten geschmückt. Hier findet man auch einige sehr schöne Restaurants, für die Nyhavn bekannt ist. Ich entscheide mich für ein kleines Bistro, in dem frische Austern, rustikale europäische Gerichte und eine gute Auswahl an Weinen serviert werden. Bei meinem leckeren und entspannten Abendessen ist es dann klar: Das ist "Hygge“. Wohlige Wärme in einer gemütlichen, ruhigen Umgebung und ein Gefühl der Zufriedenheit, dazu gutes Essen, Freunde und Familie.