Einkaufstipps für die Winterpause
Wie sich Mannschaften in der Winter-Transferperiode verstärken, entscheidet zuweilen über Erfolg oder Scheitern. DW-Sportreporter Jefferson Chase gibt den Bundesliga-Teams Einkaufstipps für die Shoppingzeit.
Dortmund: Ein Stürmer fürs Selbstvertrauen
Der glücklose Stürmer Ciro Immobile verkörpert wie kaum ein Zweiter das mentale Tief, in dem der Tabellenvorletzte Dortmund steckt. Der BVB präsentierte sich zwar in allen Mannschaftsteilen wacklig, doch zunächst einmal sollte sich im Angriff etwas ändern. Ein vollwertiger Ersatz für den schmerzlich vermissten Torjäger Robert Lewandowski würde auch der nervösen BVB-Defensive gut tun.
Bayern: Neue Heimat auf Zeit für Shaqiri
Die Bayern müssen sich eigentlich nicht auf dem Winter-Transfermarkt umsehen. Nur ein Narr wettet noch dagegen, dass die Münchener im März oder April den Meistertitel perfekt machen. Mit Blick auf die Zukunft wäre es jedoch empfehlenswert, einige Spieler auszuleihen, damit sie Spielpraxis erhalten und sich weiterentwickeln. Mittelfeld-Motor Xherdan Shaqiri ist ein Paradebeispiel dafür.
Hamburg und Köln: Einer, der trifft
Die gute Nachricht für Hamburg und Köln ist, dass beide anständig verteidigen. Die schlechte, dass sie zusammen sie nur 26 Tore (Köln 17, HSV 9) erzielt haben, verglichen mit 41 Toren des FC Bayern. Um es deutlich zu sagen: Beide Teams trafen in der ersten Saisonhälfte nicht einmal ein offenes Scheunentor. Das zu ändern, wäre ein erster Schritt im Kampf gegen den Abstieg.
Leverkusen: Eine Alternative zu Kießling
Der Tabellendritte Bayer Leverkusen legte eine ordentliche Hinrunde hin, ohne allerdings ernsthaft um Rang zwei mitzuspielen, geschweige denn um die Tabellenspitze. Das lag zum Teil daran, dass der Zauber Stefan Kießlings verflogen ist. Nur dreimal traf der Torjäger ins Schwarze. Eine Alternative zu Kießling, um ihn langfristig sogar ganz zu ersetzen, sollte auf der Bayer-Einkaufsliste stehen.
Wolfsburg: Topqualität im Angriff
Beim Zweitplatzierten VfL Wolfsburg scheint alles zusammenzupassen - mit Ausnahme der Offensive. Ivica Olic (Bild) ist zu alt für einen Topstürmer, Bas Dost zu ausrechenbar und Ivan Perisic zu unbeständig. Doch einen Klasse-Angreifer brauchen die "Wölfe", um national und international den nächsten großen Schritt vorwärts zu machen.
Frankfurt, Bremen und Berlin: Hinten klemmts
Der frühere Bremer Trainer Thomas Schaaf hat seine Schablone auf seinen neuen Verein Frankfurt gelegt, der, angeführt von Bundesliga-Toptorjäger Alexander Maier, seinen Spaß am Toreschießen entdeckt hat. Doch die Eintracht kassierte genauso viele Tore, wie sie schoss: 34. Nur Hertha (35) und - Sie ahnen es! - Bremen (39) waren hinten noch anfälliger. Klar, was alle drei Clubs brauchen.
Schalke: Ein gesunder Mittelfeld-Stratege
Nach einem lauen Saisonstart ist Schalke zum Jahresende in Schwung gekommen, nicht zuletzt dank eines der besten Sturmduos der Bundesliga. Die Königsblauen stehen jedoch noch nicht auf einem Champions-League-Startplatz, weil ihnen ein gesunder Spielmacher fehlt. Sowohl Kevin-Prince Boateng (Bild) als auch Julian Draxler mussten verletzt aussetzen. Dieses Problem müssen die Schalker anpacken.
Mönchengladbach: Ein Ersatz für Kramer
Einer der Überraschungsspieler in Joachim Löws Weltmeister-Mannschaft war der 23 Jahre alte Christoph Kramer im defensiven Mittelfeld. Der Mönchengladbacher stand sogar beim Finale in der Startelf, was das Interesse einiger großer europäischer Vereine geweckt hat. Doch Kramer spielte nach der WM sehr unbeständig und schoss nur zwei Tore. Die "Fohlen" brauchen eine Alternative.
Augsburg, Hoffenheim und Hannover: Spieler wie Tobias Werner
Das kleine Augsburg ist als Tabellen-Sechster die Überraschungsmannschaft der Saison. Der Grund: Die Augsburger haben Spieler wie Tobias Werner oder Paul Verhagh, die sich reinschmeißen und die Arbeit erledigen, wenn sie anfällt. Deshalb liegt Augsburg in der Tabelle vor größeren Clubs wie Hoffenheim oder Hannover, denen "Fußball-Arbeiter" wie Werner gut anstünden.
Mainz: Verstärkung für Okazaki
Wenn es in Deutschland einen Spieler gibt, der für sein Team unverzichtbar ist, dann ist es der Mainzer Shinji Okazaki. Der japanische Stürmer war an elf der 19 Mainzer Tore beteiligt, acht machte er selbst. Sollte er sich verletzen, würden in Mainz alle Alarmglocken läuten. Der FSV benötigt dringend eine Verstärkung für den japanischen Star - also auf zum Wintereinkauf!
Paderborn: Ein kreativer Mittelfeldspieler
Es fällt schwer, an Paderborns Kader herumzumäkeln. Der kleinste Club und größte Außenseiter der Bundesliga steht auf einem mehr als respektablen zehnten Tabellenplatz. Die Zeit, in der Andre Breitenreiters Team unterschätzt wurde, sind endgültig vorbei. Deshalb könnte eine Verstärkung für das Mittelfeld der Paderborner den Unterschied machen zwischen Klassenerhalt und Abstieg.
Stuttgart: Einer, der für einen Lebensfunken sorgt
Wenn man sich Stuttgarts langweiligen Kader ansieht, versteht man, warum die Mannschaft die meiste Zeit der Hinrunde am Tabellenende verbracht hat. Ohne Vedad Ibisevic, der sich am achten Spieltag schwer verletzte, fehlt jede Inspiration. Der Bosnier arbeitet hart, um nach seinem Ermüdungsbruch zurückzukommen, doch Stuttgart benötigt einen zusätzlichen Lebensfunken.
Freiburg: Ein Mann für die Schlussphase
Schlusslicht Freiburg muss sich auf eine langen Abstiegskampf einstellen. Ein Anfang wäre da ein neuer Abwehrspieler. Denn Freiburg hat zehn Punkte durch Last-Minute-Gegentore verschenkt. Mit diesen Punkten stünde der Club auf Platz zehn.