Biopics: Wenn Legenden lebendig werden
Filmbiografien lassen - meist verstorbene - Idole wieder auferstehen. Von der Glenn Miller-Story bis zum neuen Elvis-Film: Wir haben eine Auswahl lohnenswerter Biopics zusammengestellt.
Elvis (2022)
Das jüngste Biopic (Kinostart 23. Juni 2022) erzählt die Lebensgeschichte von Elvis Presley, gespielt von Austin Butler. Der Hauptfokus liegt auf der komplizierten Beziehung zu seinem zwielichtigen Manager, Colonel Tom Parker (Tom Hanks). Regisseur Baz Luhrmann sorgt für elektrisierende Musik- und Bühnenszenen - und Butler wird für seine phantastische Darstellung des King gefeiert.
Die Glenn Miller Story (1954)
Der Film zeichnet die Geschichte des Bandleaders Glenn Miller nach, der 1944 vermutlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, mit James Stewart in der Hauptrolle. Neben den Schauspielern sind dort auch echte Zeitgenossen des Bandleaders zu sehen: Louis Armstrong und der Schlagzeuger Gene Krupa. Der Film war so erfolgreich, dass die Produktionsfirma die "Benny Goodman Story" hinterherschickte.
Lady Sings The Blues (1972)
Diana Ross brilliert in der Rolle der Jazzsängerin Billie Holiday, die 1959 mit 44 Jahren starb. Als Kind wird sie vergewaltigt, geht nach New York und arbeitet in einem Bordell, bis sie in einem Nachtclub entdeckt wird. Doch gleich auf ihrer ersten Tour sieht sie einen gelynchten Schwarzen. Das traumatisiert sie, sie wird drogenabhängig. Der Film basiert auf Holidays Autobiografie.
Amadeus (1985)
Regisseur Milos Forman hat einen verrückten Wolfgang Amadeus Mozart geschaffen, gespielt von Tom Hulce: Entweder gibt er den laut gackernden Clown oder das Genie, das verzweifelt versucht, seinen Wahnsinn zu bekämpfen. Mozart war zu Lebzeiten ein barocker Popstar; seine Musik wurde durch den Kinoerfolg (acht Oscars) erneut so populär, dass der Soundtrack sogar in den Billboard-Pop-Charts landete.
The Doors (1991)
Dass Val Kilmer singen kann, hatte er schon in "Top Secret" gezeigt. Dass er in der Rolle des Jim Morrison so gut war, dass seine Stimme auf die Originalaufnahmen der Doors gemischt wurde, verzückte Publikum und Kritiker. Regisseur Oliver Stone nimmt uns mit in die wilden psychedelischen 1960er und erzählt die Geschichte des Doors-Sängers, der 1971 mit 27 Jahren unter ungeklärten Umständen starb.
Tina - What's Love Got To Do With It? (1993)
Tina Turner ist eine der wenigen lebenden Legenden, denen eine Filmbiografie gewidmet wurde. Angela Bassett spielt mit Bravour die Soulsängerin, die ihre Karriere zusammen mit ihrem gewalttätigen Ehemann Ike startete, sich schließlich aus der Beziehung befreite und 1985 als Solokünstlerin mit dem Song "What's Love Got To Do With It?" ein sensationelles Comeback feierte.
Walk The Line (2006)
Für seine Darstellung des Johnny Cash hätte Joaquin Phoenix einen Oscar verdient (den bekam er 2020 für seine Rolle als Joker). Wir erleben Johnny Cashs Karrierebeginn, dabei thematisiert der Film neben seinen Drogen- und Alkoholproblemen auch seine Beziehung zur Kollegin June Carter, die er schließlich heiratet. Auch der legendäre Auftritt im Gefängnis (Bild) fehlt im Film nicht.
Control (2007)
Ian Curtis (Sam Riley) war Sänger der Post-Punk-Band Joy Division. Seine Songs prägten den Britpop der späten 1970er-Jahre - an seinem Ruhm ist er schließlich zerbrochen, mit 23 Jahren nahm er sich das Leben. "Control", in Schwarz-Weiß gedreht, war das Regiedebüt des Musik-Fotografen Anton Corbijn, der vorher bereits Musikvideos mit Bands wie Depeche Mode, U2 oder Nirvana gedreht hatte.
Bohemian Rhapsody (2018)
Der Film erzählt die Erfolgsgeschichte der Band Queen bis hin zum Auftritt bei Live Aid 1985. Vier Oscars bekam das Werk - und einer davon ging an Hauptdarsteller Rami Malik, der den Queen-Sänger Freddie Mercury perfekt imitiert. Mit Trophäen überschütten sollte man auch das Drehteam, welches das Live Aid-Konzert detailgenau nachzeichnete.
Rocketman (2019)
Auch Elton John gehört den wenigen Legenden, deren Geschichte noch zu Lebzeiten verfilmt wurde. Taron Egerton verkörpert den englischen Popstar, Jamie Bell spielt den Texter Bernie Taupin. Der Film zeigt den Aufstieg Elton Johns zum schrillen Superstar in den 1970er Jahren sowie seine Drogenexzesse. Auch Johns Homosexualität wird thematisiert.
Respect (2021)
Die Zuschauer tauchen in "Respect" in die Lebensgeschichte der Soul- und Gospelsängerin Aretha Franklin ein, von den Anfängen als junges Mädchen bis zur Aufnahme der legendären Gospelplatte "Amazing Grace" 1972. Die Hauptrolle spielt eine brillante Jennifer Hudson. Die besten Musikszenen liefern nicht die großen Konzerte, sondern die Jam-Sessions, die pure Lebensfreude transportieren.