Europäischer Filmpreis - die Gewinner
Der Europäische Filmpreis gilt als Oscar Europas. "The Square" vom schwedischen Regisseur Ruben Östlund erhielt die meisten Tropäen. Die deutsche Schauspielerin Paula Beer ging leer aus.
Bester Film des Jahres
"The Square" ist eine großartige Satire auf den Kunstbetrieb, die Selbstinszenierung der Künstler, Leihgeber und Sponsoren. Er zeigt aber auch die Schattenseiten des Kapitalismus. Opfer entpuppen sich als Täter, Bettler als verkappte Luxusschnorrer, Kunst als Kitsch. Ruben Östlund hat dafür den Europäischen Filmpreis in sechs Kategorien erhalten.
Bester Schauspieler
Claes Bang verkörpert einen Museumsdirektor in "The Square", der in einem Handgemenge sein Handy verliert. Als er sich auf die Suche begibt, gerät sein Weltbild ins Wanken. Bang kommt mit einem Milieu in Berührung, das sich normalerweise nicht im White Cube des Museums sehen lässt. Für diese Kippfigur zwischen aalglatt und abgebrüht erhielt er die Auszeichnung Bester Schauspieler.
Beste Schauspielerin
"Körper und Seele" heißt der Film, in dem Alexandra Borbély eine Frau spielt, die an dem Asperger-Syndrom leidet. Sie verliebt sich in den Chef eines Schlachthofs, in dem sie als Qualitätsprüferin arbeitet. Surrealerweise träumen beide jede Nacht den gleichen Traum, von einem Hirsch und einer Hirschkuh. Regisseurin Ildikó Enyedis Film handelt von einer ungewöhnlichen Seelenverwandtschaft.
Europäischer Beitrag zum Weltkino
Die französisch-amerikanische Schauspielerin Julie Delpy wurde bekannt durch ihre Hauptrollen in Richard Linklaters Trilogie "Before Sunrise", "Before Sunset" und "Before Midnight". Mit "2 Tage in Paris" gab sie 2007 ihr Regiedebüt. Für ihre Arbeit vor und hinter der Kamera erhielt Delpy die Ehrenauszeichnung: "Europäischer Beitrag zum Weltkino".
Bester Animationsfilm
"Loving Vincent" handelt vom Leben des Künstlers Vincent van Gogh. Regie führten Dorota Kobiela und Hugh Welchman (Polen/Großbritannien). Das Besondere: Der Film ist gezeichnet im expressiven Malstil des Künstlers. Er beschäftigt sich mit den Umständen von Vincent van Goghs Tod 1890. Die Handlung basiert auf den zahlreichen Briefen, die der Künstler an seine Freunde und an seinen Bruder schrieb.