Ex-Snowboard-Weltmeister Alex Pullin ist tot
8. Juli 2020"Unglaublicher Tag im Ozean", schwärmte Alex, genannt "Chumpy", Pullin noch vor einer Woche auf Instagram. "Wale singen und sausen um uns herum, ich hänge mit tollen Menschen herum und bringe jede Menge Fisch für die Woche mit nach Hause." Das Foto zeigt den ehemaligen Snowboardcross-Weltmeister mit eine Harpune. Jetzt ist Pullin tot, ertrunken beim Speerfischen in der Nähe von Palm Beach im Bundesstaat Queensland. Ein Schnorchler entdeckte ihn an diesem Mittwoch leblos am Meeresgrund. Pullin trug dabei einen Gürtel mit Bleigewichten, jedoch kein Atemgerät. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Pullin wurde 32 Jahre alt.
Fahnenträger in Sotschi
Pullin wurde 2011 in La Molina, Spanien und 2013 in Stoneham, Kanada Weltmeister im Snowboardcross. In beiden Jahren gewann er auch die Weltcupwertung in dieser Disziplin.
Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2014 im russischen Sotschi trug Pullin die Flagge der australischen Mannschaft. Auch bei den Winterspielen 2010 in Vancouver und 2018 in Pyeongchang war er am Start. Bei den Spielen in Südkorea hatte er den sechsten Platz belegt. Pullin war auch jenseits der Skipisten eine schillernde Figur. Er hielt Vorträge und machte mit seiner Band "Chumpy and the Sunsetaroonies" Rockmusik.
"Großes Charisma"
Die australische Wintersport-Szene sei "geschockt und traurig", ließ der Verband "Snow Australia" wissen. "Chumpy war sowohl ein Siegertyp, als auch ein Spitzenathlet", sagte Ian Chesterton, Chef de Mission des australischen Teams bei allen drei Olympischen Spielen, an denen Pullin teilnahm. "Er hatte ein großes Charisma, das ihn zu einer Führungspersönlichkeit machte."
Die frühere Slalomläuferin Zali Steggall, die 1998 im japanischen Nagano mit Bronze als erste Australierin eine Einzelmedaille bei Olympischen Winterspielen gewann, sprach auf Twitter von einem "sehr traurigen Tag für den australischen Sport".