Extremwetter im US-Westen: Das Ende der Wasserkrise?
Starkregen, Überflutungen und Winterstürme: Seit Anfang des Jahres wird der dürregeplagte Westen der Vereinigten Staaten mit Niederschlägen überhäuft - die auch Zerstörungen und Todesopfer mit sich bringen.
Schnee über Hollywood
Seit zwei Monaten reiht sich im gewohnt sonnigen Westen der USA ein Extremwetterereignis an das nächste. Das vom Klimawandel besonders geplagte Land steckt zur Zeit eigentlich in einer Megadürre. Seit Anfang des Jahres fallen jedoch hohe Niederschlagsmengen in der wasserarmen Region.
Weißer Hohlweg
Für dieses Jahr zeichnet sich einer der schneereichsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn ab. Wie hier in der Sierra Nevada haben die Winterstürme enorme Schneedecken hinterlassen. Schneefall deckt normalerweise rund ein Drittel des kalifornischen Wasserbedarfs ab.
Von einem Extrem zum nächsten
Die Wetterextreme sind fast Normalität: Experten verweisen darauf, dass Kalifornien im zurückliegenden Jahrzehnt einige der schneeärmsten, aber auch einige der schneereichsten Jahre erlebt habe. An der andauernden Dürre änderten die schneereichen Winter nichts.
Überflutungen nach Dürrephasen
Zusammen mit den Starkregen zu Beginn des Jahres haben sich die Niederschläge entsprechend positiv auf die Grundwasserspiegel ausgewirkt. Allerdings bräuchte es laut Experten wohl mehrere solcher Winter, um die durch die jahrelange Dürre abgesunkenen Pegel wieder zu normalisieren.
Historische Tiefstände
Der Lake Mead im Sommer 2022: Da der hohe Wasserbedarf Südkaliforniens aus seiner wichtigsten Wasserquelle, dem Colorado River, längst nicht mehr verlässlich gestillt werden kann, haben vor allem die wasserhungrigen Landwirtschaftsbetriebe während der vergangenen Jahre exzessiv Grundwasser abgepumpt.
Kurzfristige Erholung
Auch wenn die Pegel der Wasserspeicher wieder steigen, wird der Colorado River von den jüngsten Winterstürmen wohl weniger profitieren als Flüsse in anderen Regionen. Vorerst bedeuten die Niederschläge eine Entspannung für die Reservoire. Der Streit der an dem Fluss liegenden Bundesstaaten über zugeteilte Wassermengen bleibt davon jedoch unberührt.
Leere Reservoire
Vergleichsaufnahmen des Lake Oroville, des zweitgrößten Stausees Kaliforniens, veranschaulichen die Auswirkungen der Wetterextreme besonders eindrücklich: Diese Aufnahme der Enterprise Bridge vom Sommer 2021 zeigt das wichtige Wasserreservoir in der Dürrephase auf ein Viertel seiner Kapazität leer gelaufen. Doch die Niederschläge...
Blaues Wunder
...haben die historischen Tiefstände nun vorerst mehr als ausgeglichen, wie diese Aufnahme der Brücke von Mitte Februar zeigt. Der Füllstand hat seitdem weiter zugenommen und die Schneeschmelze steht noch bevor - die nächste Hitzeperiode allerdings ebenfalls. Der Klimawandel wird die Region weiterhin im Griff halten.