"Flappy Bird" hat ausgeflattert
10. Februar 2014"'Flappy Bird' macht mein einfaches Leben kaputt", schrieb Dong Nguyen beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Also hasse ich es jetzt." Am Sonntagabend verschwand das Game - wie einen Tag zuvor angekündigt - aus den Download-Plattformen. Der vietnamesische Entwickler verzichtet damit auf potenzielle zukünftige Einnahmen: Das "Flappy Bird" habe zuletzt Werbeerlöse von 50.000 Dollar pro Tag eingebracht, sagte er vergangene Woche dem Technologieblog "The Verge".
Nutzer, die das Spiel bereits heruntergeladen haben, können es weiter spielen. Bei "Flappy Bird" geht es darum, einen Vogel durch Lücken zwischen grünen Rohren durchfliegen zu lassen. Das Spiel ist in uralter 8-Bit-Optik gehalten und ist ungewöhnlich schwierig in der Steuerung.
Der Weg des Spiels an die Spitze der App-Charts war untypisch: Es erschien bereits im Frühsommer 2013 und fand zunächst so gut wie keine Beachtung. Zum Jahresende wurde es plötzlich immer häufiger heruntergeladen und stieg in den Ranglisten nach oben. Danach befeuerten Medienberichte über den Überraschungserfolg die Downloads weiter.
Der steile Aufstieg warf Fragen auf. So vermutete App-Entwickler Carter Thomas in einem Blogeintrag, automatisierte Downloads könnten "Flappy Bird" nach oben gehievt haben. Nguyen konterte solche Vorwürfe mit dem Gegenargument, Apple würde Tricks dieser Art nicht durchgehen lassen. Das Zurückziehen des Spiels habe nichts mit rechtlichen Problemen zu tun, erklärte der Entwickler bei Twitter. Er werde "Flappy Bird" auch nicht an andere verkaufen.
Unterdessen versuchen andere Entwickler, als Trittbrettfahrer von dem Erfolg zu profitieren: In den Download-Plattformen tauchten verschiedene Spiele mit ähnlichen Namen von "Flappy Plane" bis "Flappy Penguin" auf.
sti/as (dpa)