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Gauck erinnert an NS-Pogrome

9. November 2016

In Cottbus gedachte Bundespräsident Gauck der Opfer der antijüdischen Pogrome vom 9. November 1938. In der "Reichskristallnacht" begann die offene Gewalt gegen Juden in Deutschland und Österreich.

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Deutschland Gauck gedenkt Pogrom-Opfer in der neuen Synagoge in Cottbus
Joachim Gauck nach seiner Rede in der neuen Synagoge in CottbusBild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

In mehreren deutschen Städten wird am heutigen Mittwoch an die Opfer der Pogromnacht vor 79 Jahren erinnert. Die größte Gedenkfeier fand in diesem Jahr in Cottbus statt. Dort legten Bundespräsident Joachim Gauck und Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Ort der früheren Synagoge Kränze nieder. Das 1902 eingeweihte jüdische Gotteshaus war in der Pogromnacht gestürmt und in Brand gesetzt worden.

Die Überreste des Gebäudes wurden später abgerissen. Am historischen Standort steht heute ein Kaufhaus, seit 1988 erinnert eine Gedenktafel an die Vorgeschichte des Ortes. Gauck besuchte anschließend auch die neue Synagoge von Cottbus. Sie befindet sich in den Räumen der ehemaligen evangelischen Schlosskirche und wurde im Januar 2015 als erste neue Synagoge Brandenburgs nach dem Holocaust eingeweiht.

Vom 9. auf den 10. November 1938 gingen die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit im Dritten Reich über. Synagogen wurden in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass mehr als 1300 Menschen getötet und mindestens 1400 Synagogen in Deutschland und Österreich stark beschädigt oder zerstört wurden.

djo/mak (epd)