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„Geraubte Kinder“: Deutsch-polnische Kooperation

Vera Tellmann
1. September 2017

Die Deutsche Welle und das polnische Internetportal Interia starten ein bislang einzigartiges multimediales Projekt, das Licht auf ein wenig bekanntes Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten wirft.

https://p.dw.com/p/2jCPP
Projekt geraubte Kinder
Bild: Interia

Bis zu 200.000 polnische Kinder wurden während der deutschen Besatzung ab 1939 ihren Eltern weggenommen und zwangsgermanisiert. Viele von ihnen leben noch heute, ohne ihre wahre Identität zu kennen. 

Die Journalisten der Polnisch-Redaktion der DW und Interia stellen die Schicksale der Kinder in Reportagen und Interviews vor. In Zusammenarbeit mit Institutionen, Archiven und Stiftungen suchen sie in Deutschland und Österreich nach Opfern und begleiten sie bei der Kontaktaufnahme mit ihren polnischen Familien. 

Die Videos und Artikel werden ab Freitag, 1. September, anlässlich des 78. Jahrestags des deutschen Angriffs auf Polen von beiden Partnern veröffentlicht. Zum Jahresende sind Reportagen über die Ergebnisse der Recherchen und mögliche Begegnungen der Opfer mit ihren bisher unbekannten Familien geplant. 

„Die Deutschen haben während des Zweiten Weltkriegs einen Zwangsgermanisierungsapparat geschaffen. Das Hauptanliegen dieser Institutionen war es, Kinder zu rauben, ihre Namen und Geburtsdaten zu ändern, um so die Spuren ihrer wahren Identität zu löschen“, sagt Ewelina Karpinska-Morek, Projektleiterin bei Interia.

„Die Recherchen, die wir gemeinsam mit unseren polnischen Partnern durchgeführt haben, brachten erschütternde Erkenntnisse ans Licht“, so Rosalia Romaniec, Abteilungsleiterin Östliches Mitteleuropa der Deutschen Welle. „Wir hoffen, durch die grenzüberschreitende Kooperation weiteren Opfern bei der Suche zu helfen und die Öffentlichkeit an das Thema zu erinnern.“

Es ist das erste Mal, dass ein deutsches und ein polnisches Medium sich gemeinsam dieses Kapitels der deutschen Verbrechen in Polen annehmen. 

Twitter-Hashtag #geraubtekinder #zrabowanedzieci