Schröder von Ex-Mann seiner Verlobten verklagt
30. April 2018Der Ex-Mann der Verlobten von Gerhard Schröder hat den ehemaligen deutschen Kanzler wegen einer außerehelichen Affäre auf 100 Millionen Won (umgerechnet rund 77.000 Euro) Entschädigung verklagt. Dies berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Der nicht namentlich genannte Mann wirft dem Altkanzler vor, eine Affäre mit Soyeon Kim begonnen zu haben, während diese noch mit ihm verheiratet war. Dies habe ihm "seelische Qualen" bereitet, zitiert Yonhap aus einem beim Familiengericht in Seoul eingereichten Dokument. "Unsere Ehe ist schließlich zerbrochen, und der Beschuldigte sollte für seine Aktion verantwortlich gemacht werden." Er habe die Scheidungspapiere lediglich unterschrieben, weil seine Frau versprochen habe, die Beziehung zu Schröder zu beenden.
Außereheliche Affären waren im konservativen Südkorea bis ins Jahr 2015 strafbar. Seitensprünge konnten mit Haftstrafen belegt werden.
Soyeon Kim und ihr Ex-Mann sind seit dem vergangenen November geschieden. Die Beziehung Schröders zu der 26 Jahre jüngeren Südkoreanerin, die als Übersetzerin für ihn gearbeitet hatte, war im September bekannt geworden. Im Januar gab das Paar dann bekannt, heiraten zu wollen. Es wäre die fünfte Ehe des 74-jährigen Sozialdemokraten.
"Einmal reicht"
Schröders vierte Ehefrau Doris Schröder-Köpf plant dagegen keine weitere Heirat. "Ich finde, einmal reicht", sagte sie unlängst auf eine Frage des "Stern" nach möglichen Heiratsplänen mit ihrem aktuellen Partner, dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Die beiden SPD-Politiker sind seit 2016 liiert. Seit Anfang April sind Schröder-Köpf und Schröder offiziell geschieden, wie ein Sprecher des Amtsgerichts Hannover sagte. Das Paar hatte sich bereits vor längerer Zeit getrennt.
stu/wa (afp, dpa, english.yonhapnews.co.kr)