Global Media Forum zeigt Ausstellung "Everyday Africa"
"Everyday Africa", ein Fotografenkollektiv, das genug hat vom Afrika-Bild westlicher Medien, zeigt auf Instagram einen Alltag von heiterer Beiläufigkeit. Eine Ausstellung auf dem Global Media Forum der DW stellt es vor.
Ballett geht überall
"Dancing in the Streets" nennt Brian Otieno das Foto, das Teil seiner "KiberaStories" ist. Seine Bildergeschichten dokumentieren eine andere, poetische und schöne Seite des Alltags in Kibera, dem größten Slum südwestlich von Nairobi. Besonders hart soll das Leben dort für Mädchen sein, die Angst haben müssen vor Übergriffen. Otienos Foto zeigt die leidenschaftliche Balletttänzerin Elsie, 16 Jahre.
Motorradbräute
Die freie Fotojournalistin Ley Uwera teilte das Bild "Motorcycle Marriage", Motorrad-Hochzeit, auf Instagram. Sie entdeckte die zweirädrige Hochzeitsprozession in Beni in der Demokratischen Republik Kongo: Je ein Trauzeuge und eine Braut sitzen auf einem Motorrad. Ley Uweras Arbeiten wurden bereits in internationalen Magazinen veröffentlicht.
Im achten Feld
Mustafa Saeed lebt und arbeitet in Hargeisa, Somalia. Sein Foto zeigt Mahad (li.) und Mohamed (re.), die sich beim Finale der Schachmeisterschaft der Somaliland Schachgesellschaft gegenübersitzen. Mahad wird die Partie gewinnen.
Im und am Wasser
Sam Vox dokumentiert den Alltag in Tansania. Er wolle "Geschichten über Menschen, Orte und ihre verschiedenen Kulturen und Traditionen erzählen", sagt er. Vox hat mit Organisationen wie Water Aid oder Everyday Education gearbeitet. "Wir sind aus Salzwasser gemacht, so rein und so ruhig wie das Abendmeer", schreibt er über seine zahlreichen bizarren Wasseraufnahmen.
Kinostars in den Startlöchern
Die Kinostars von morgen hat Edward Echwalu in einem Slum im ugandischen Kampala aufgetan. Er ist stolz darauf, ein Teil von Everyday Africa zu sein: "Noch nie zuvor gab es eine Zeit, in der die meisten geteilten Fotos nicht Kriege, Armut, Krankheiten, sondern den Alltag auf dem Kontinent dokumentieren. Und vor allem: Diese Geschichten werden von Afrikanern erzählt", schreibt er auf Instagram.
Haarige Vergleiche
Die nigerianische Fotografin Yagazie Emez hat auf Instagram eine Community von mehr als 140.000 Followern. Ihre Fotos erzählen oft von afrikanischen Frauen, auch von deren Frisuren. Emezi reist für ihre Arbeit durch Tansania, Sambia, Ghana, Gabun, Liberia oder Uganda.
Vor dem Prozess
Tom Saater ist ein Dokumentarfotograf und Kurzfilmer aus Nigeria. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem auf der Biennale von Venedig. Dieses Foto zeigt eine angehende Anwältin auf dem Weg zu ihrer Prüfung in Abuja, Nigeria. Wie alle Fotografen von Everyday Africa möchte Saater das normale Leben in Afrika zeigen, das in westlichen Medien kaum zu sehen ist.
Partylaune
Statt wie viele Menschen vor Banken oder Tankstellen in Simbabwe Schlange zu stehen, genießen diese Jugendlichen ihr Leben. Die Gruppe namens "Material Culture" besteht aus jungen Bewohnern verschiedener Townships von Bulawayo, der zweitgrößten Stadt des Landes. Dort wohnt und arbeitet der Fotograf Zinyange Auntony.
Ökologische Krise
Maheder Haileselassie fotografierte diesen Mann, der sich durch Wasserhyazinthen einen Weg bahnt. Diese Pflanzen vermehren sich sehr schnell und sorgen dafür, dass die Biodiversität in einem See wie Lake Tana in Äthiopien zerstört wird. Die Dokumentation der Umweltveränderungen in ihrer Heimat Äthiopien sind ein dringendes Anliegen der Fotografin aus Adis Abeba.
Straße als Treffpunkt
Der Ghanaer Nana Kofi Acquah reist über den ganzen Kontinent. "Kurze Spaziergänge dauern eine lange Zeit, weil man jeden, den man trifft, begrüßt", erklärt er zu seinem Foto "Shaking Hands", aufgenommen in Tanghin-Dassouri, Burkina Faso. "Nicht 'Hi' oder 'Guten Morgen', sondern 'Wie geht es deinem Partner, deinen Kindern, deinem Geschäft, deiner Gesundheit?' Und man hört sich jede Antwort an."