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Haftstrafen im Vatileaks-Prozess gefordert

5. Juli 2016

Seit Mitte November wird im Vatikan gegen fünf Angeklagte verhandelt. Nun haben die Staatsanwälte ihre Plädoyers gehalten. Demnach sollen zumindest die früheren Vatikan-Mitarbeiter hinter Gitter.

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Vatileaks 2.0 - Francesca Chaouqui (Foto: Getty Images/AFP)
Bild: Getty Images(AFP/A. Pizzoli

Im Prozess um die Veröffentlichung vertraulicher Dokumente zu möglicher Geldverschwendung im Vatikan hat die vatikanische Anklage für vier der fünf Angeklagten Haftstrafen beantragt. Die PR-Expertin Francesca Immacolata Chaouqui (Artikelbild) soll demnach drei Jahre und neun Monate in Haft. Für den spanischen Priester Lucio Vallejo Balda wurden drei Jahre und ein Monat beantragt, für seinen Mitarbeiter Nicola Maio ein Jahr und neun Monate.

Der Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi soll nach dem Willen der Staatsanwälte wegen Beihilfe zur Verbreitung der betreffenden Dokumente ein Jahr auf Bewährung erhalten. Bei Nuzzis Kollegen Emiliano Fittipaldi, der wegen des gleichen Vorwurfs belangt wurde, plädiert die Anklage auf Freispruch wegen Mangels an Beweisen.

Die Journalisten Emiliano Fittipaldi (l) und Gianluigi Nuzzi (Foto: picture alliance/AP)
Die Journalisten Emiliano Fittipaldi (l) und Gianluigi NuzziBild: picture alliance/AP Photo/G. Borgia picture alliance/AP Photo/D. Stinellis

Die beiden Journalisten Nuzzi und Fittipaldi hatten im November Bücher veröffentlicht, in denen sie dem Vatikan unter anderem maßlose Geldverschwendung vorwerfen. Sie stützen sich dabei auf Dokumente aus der Kurie, die ihnen von den anderen drei Angeklagten zugespielt worden sein sollen.

Ob die Angeklagten bei einer möglichen Verurteilung tatsächlich in Haft müssen, ist offen. Unmittelbar betroffen dürfte voraussichtlich nur der Geistliche Vallejo Balda sein, der neben seiner spanischen Staatsangehörigkeit als einziger auch einen vatikanischen Pass besitzt.

An diesem Dienstag und am Mittwoch sollen laut dem vatikanischen Presseamt die Verteidiger ihre Plädoyers halten. Mit den Urteilen rechnen Prozessbeobachter für den Donnerstag.

rb/stu (dpa, kna)