Hohe Schäden nach Überschwemmungen in Teilen Italiens
20. Mai 2023Nach den teils dramatischen Überschwemmungen infolge heftiger Regenfälle im nördlichen Italien in der Emilia-Romagna offenbaren sich während der Aufräumarbeiten immer schwerere Schäden. Die Schäden durch das Unwetter und Erdrutsche beliefen sich nach einer ersten Bilanz auf einige Milliarden Euro, sagte die Vizepräsidentin der Emilia-Romagna, Irene Priolo, vor Journalisten. An manchen Orten müsse man das "Straßennetz komplett neu aufbauen". Weitere Erdrutsche kämen erschwerend hinzu.
Hunderte Rettungskräfte und Freiwillige sind weiter im Einsatz, um Straßen und Häuser vom Schlamm zu befreien. Die meisten Einsätze liefen demnach in den Gegenden rund um Bologna, Ravenna sowie Forlì-Cesena. Mehrere Gemeinden kämpften zudem mit Problemen bei der Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung.
In der Provinz Ravenna ist ein Hubschrauber abgestürzt, der bei den Unwettern beschädigte Stromleitungen inspizieren sollte, wie die Nachrichtenagenturen Ansa mitteilte. Von den vier Insassen wurde einer verletzt, die anderen kamen mit dem Schrecken davon, als der Helikopter bei Lugo abstürzte.
Die Zahl der Gemeinden, die in den vergangenen Tagen von den Schäden durch die Unwetter betroffen waren und sind, nähere sich nun der 100. Das Gebiet sehe aus wie nach einem Bombenangriff, sagte Priolo. Mindestens 14 Menschen sind durch die Überschwemmungen in dieser Woche ums Leben gekommen und rund 15.000 mussten evakuiert werden.
Unwetter auch im Piemont und im Süden Italiens
Die Emilia-Romagna kommt noch nicht zur Ruhe. In einigen Gebieten der Region an der Adriaküste gilt weiterhin die höchste Alarmstufe rot, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Über das Wochenende werden weitere Niederschläge erwartet.
Auch in der nordwest-italienischen Region Piemont gibt es teils starke Regenfälle. Dort wurde die Alarmstufe orange ausgerufen. Auf Bildern ist etwa in der Hauptstadt Turin zu sehen, wie Barrieren aufgestellt wurden, um sicherheitshalber den Zugang zum Fluss Po zu beschränken.
Andere italienische Regionen sind ebenfalls von widrigen Witterungsbedingungen betroffen. Die Region Kalabrien im Süden des Mittelmeerlandes hat insbesondere mit starkem Wind zu kämpfen. In der Stadt Reggio Calabria wurde etwa ein Mann von einem umgefallenen Baum erschlagen, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch auf Sizilien rückten Feuerwehrleute nach eigenen Angaben zu rund 100 Einsätzen aus, meist um instabile Bäume nach starken Windböen zu sichern oder Wasserschäden zu beheben.
qu/uh (dpa)