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Hollywood hilft Tibet

16. Februar 2010

Sie stehen voll auf der Seite des Dalai Lama: Stars aus Hollywood fordern offen die bedingungslose Freiheit und Beachtung der Menschenrechte für die Tibeter. Jetzt reist der Dalai Lama in die USA.

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Dalai Lama und Richard Gere (Foto: AP)
Richard Gere engagiert sich schon seit Jahren für den Dalai LamaBild: AP

Richard Gere ist in Hollywood der politisch aktivste Unterstützer des Dalai Lama. Vor dem US-Kongress forderte er von der Regierung in Washington, sich stärker für die Freiheit des tibetischen Volkes einzusetzen. "Die Verletzungen der Menschenrechte von Minderheiten sind sehr gut dokumentiert", sagte Gere in einem CNN-Interview. Die USA müssten als Supermacht zu China sagen: "Wenn Ihr einflussreich in der Welt sein wollt, müsst Ihr Euch an bestimmte Regeln halten." Dazu gehöre es Dialog und friedliche Proteste zuzulassen.

Der Schauspieler gründete eine Stiftung, die sich für den Erhalt der Kultur Tibets einsetzt und den Dalai Lama und sein Volk im Exil unterstützt. Auf deren Internetseite prangert Richard Gere die chinesische Regierung an, "Tibet auf brutale Weise zu besetzen, so dass jährlich tausende Tibeter ihr Leben riskieren und in andere Länder flüchten müssen."

Video für den Dalai Lama

Richard Gere (Foto: AP)
Richard Gere: 'Campaign for Tibet'Bild: AP

Mit anderen Stars zeichnete Gere für die Organisation "International Campaign for Tibet" ein Video auf. Prominente Schauspieler und Musiker, darunter Julia Roberts, Harrison Ford, Goldie Hawn, Sting und Alanis Morisette zitieren darin aus der UN-Menschenrechtscharta: "Die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen bildet die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt." Die Schauspieler fordern zum Engagement für das tibetische Volk auf und fragen: "Warum sagen wir nichts, wenn Tibet unsere Stimmen braucht?"

"Songs for Tibet"

Einige prominente Musiker machten vor den Olympischen Spielen in Peking mit der CD "Songs for Tibet" auf die Vertreibung des tibetischen Volkes aufmerksam. Darunter erneut Sting und Alanis Morisette sowie Moby, Suzanne Vega, John Mayer und Dave Matthews.

Auch die Schauspieler Sharon Stone und Harrison Ford unterstützen den Dalai Lama. Ford appellierte vor dem US-Kongress an die Politiker, dessen gewaltfreien Weg zu unterstützen. Der Kampf der Tibeter sei einer für Grundwerte der USA, wie Gerechtigkeit, Freiheit und Demokratie.

Dalai Lama (Foto: AP)
Der Dalai Lama begeistert die Massen, auch in den USABild: AP

"Hollywood-Tibet-Chic"

Harrison Ford übernahm in der Tibet-Dokumentation "Dalai Lama Renaissance" die Rolle des Erzählers, während Regisseur Martin Scorsese seine Faszination mit dem spirituellen Oberhaupt der Tibeter in dem Film "In Search of Kundun" umsetzte. Seine erste Begegnung mit dem Dalai Lama beschreibt er als "sehr bewegend". In einem Interview zum Film sagte der Regisseur: "Als ich mich von ihm verabschiedete, verblasste alles um uns herum. Es war ein Moment absoluten Bewusstseins des Jetzt. Man hörte sein Herz schlagen."

Der Regisseur Martin Scorsese (Foto: AP)
Der Regisseur Martin Scorsese war tief bewegt vom Treffen mit dem Dalai LamaBild: picture-alliance/ dpa

Scorsese legt Wert darauf, nicht Teil eines - wie er sagt - "Hollywood-Tibet-Chic" zu sein, zu dem seiner Meinung nach Paris Hilton und Lindsay Lohan gehörten. Er wolle sich auch nicht politisch engagieren: Ihm gehe es darum, sich mit Menschen zu befassen, die sich an Güte, Toleranz und Mitgefühl orientieren. Die Organisation "International Campaign for Tibet" verlieh Scorsese für seinen Film 1998 die Auszeichnung "Light of Truth".

Den Preis hatte zwei Jahre zuvor auch Richard Gere erhalten. Der engagiert sich weiter unermüdlich für Tibet, künstlerisch und politisch: "Dies ist ein Volk, das eindeutig seine Freiheit verdient hat. Der Dalai Lama strebt nach bedeutungsvoller Autonomie, in der seine Religion und Kultur überleben können."

Autorin: Kerstin Zilm
Redaktion: Anna Kuhn-Osius / Julia Belke