Jawort im Flüchtlingscamp
Eine Hochzeit in bescheidenen Zelten: Shofika und Saddam schlossen den Bund fürs Leben in einer überfüllten Notunterkunft. Sie sind als Angehörige der Rohingya aus Myanmar geflüchtet.
Der große Tag
Shofika ist 18 Jahre alt. Vor dem Jawort zeigt sie ihren Trauring und die Handbemalung, "Mehndi" genannt. Die kunstvolle ornamentale Bemalung am Hochzeitstag soll dem frisch vermählten Paar Glück fürs ganze Leben bringen.
Die letzten Vorbereitungen
Auch der Bräutigam, der 23-jährige Saddam, geht vor der Zeremonie in sich. Er heiratet seine Jugendliebe. Sie lebten gemeinsam in dem Dorf Foyra Bazar, das vom Militär Myanmars niedergebrannt worden sein soll. Geplant war die Hochzeit schon vor der Flucht.
Tränen fließen
Nun findet die Hochzeit in der Fremde statt. Die Braut verlässt in Begleitung ihrer Verwandtschaft das Zelt und macht sich auf dem Weg zu ihrem künftigen Ehemann.
Die Gäste treffen ein
Shofika und Saddam flohen vor drei Monaten. Sie kamen in der Notunterkunft "Kutupalong" neben der Grenzstadt Cox's Bazar unter. Seit dem Gewaltausbruch im buddhistischen Myanmar im August 2017 sind schätzungsweise 650.000 Rohingya-Muslime ins benachbarte Bangladesch geflüchtet.
Mit dem Segen Allahs
Die Trauung wird von einem Imam (r.) vollzogen. Wie auf anderen muslimischen Hochzeiten wird zuerst ein Loblied auf Allah gesungen. Es folgt eine Lesung aus dem heiligen Buch des Islam, dem Koran. Dann geben sich Shofika und Saddam das Jawort.
Feierstunde
Nach der religiösen Zeremonie gehen die Gäste auf die Tanzfläche, um das junge Paar zu feiern und ihre schwierige Lage für einen Augenblick zu vergessen.
Rückkehr in den Alltag
Fünf Tage nach der Trauung beginnt die junge Familie ihr Leben im Flüchtlingscamp. Saddam verkauft Drogerieartikel am Straßenrand, Shofika führt den Haushalt.
Hoffnung
Wie viele andere geflüchtete Rohingya hoffen sie auf ein eigenes Zuhause, in dem sie sich sicher fühlen können.