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Kämpfe in Syrien gehen unvermindert weiter

24. März 2012

Trotz der internationalen Friedensbemühungen gehen die Kämpfe in Syrien weiter. Bei Zusammenstößen sollen 20 Menschen getötet worden sein. Unterdessen wirbt Kofi Annan in Russland um Hilfe zur Beilegung des Konflikts.

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UNDOF Truppen in Syrien (Foto Reuters)
Bild: Reuters

Bei Zusammenstößen mit Regierungstruppen in Syrien sind am Samstag nach Angaben von Aktivisten mindestens 20 Menschen getötet worden. In der nordwestlichen Provinz Idlib seien Dutzende Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in die Stadt Sarakib, an der Grenze zur Türkei, eingedrungen, wo sich einige Rebellen zurückgezogen hätten. Explosionen seien dort zu hören gewesen. Zudem habe es Festnahmen gegeben und die Menschen hätten sich in ihren Häusern verschanzt.

Fahnenflucht unter hochrangigen Soldaten

Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurde in der Stadt mindestens ein Zivilist getötet. Auch drei Soldaten starben demnach bei den Kämpfen. Darüber hinaus standen seit Samstagmorgen mehrere Viertel von Homs, die nahegelegene Stadt Kusseir sowie die Stadt Kalaat al-Madik in der zentralen Provinz Hama unter Beschuss.

Es gab außerdem Berichte über "sehr heftige" Zusammenstöße zwischen Soldaten und Deserteuren in der Nacht zu Samstag in der Hauptstadt Damaskus und Umgebung. Ein Untersuchungsausschuss der Vereinten Nationen (UN) hatte zuvor von Fahnenflucht innerhalb der syrischen Generalität gesprochen. Es lägen Berichte vor, nach denen hochrangige Militärs, darunter vier Brigadegeneräle, desertiert seien, teilte die Kommission mit.

Russland will Plan für Waffenstillstand vorlegen

Unterdessen reiste der gemeinsame Sondergesandte der UN und der Arabischen Liga, Kofi Annan, nach Russland, um sich um eine friedliche Beilegung des Konflikts zu bemühen. Der russische Präsident, Dmitri Medwedew, kündigte an, dem Sondergesandten bei einem Treffen am Sonntag einen Vorschlag für einen Waffenstillstand und ein Ende der Gewalt zu unterbreiten.

Kofi Annan im UN-Hauptquartier Februar 2012 (Foto: Shen Hong)
Der Sondergesandte der UN und der Arabischen Liga, Kofi AnnanBild: picture alliance/Photoshot

Dafür müsse aber die militärische und politische Unterstützung der Opposition aus dem Ausland beendet werden, forderte der Kreml in einer Mitteilung. Zudem müssten die Regierungsgegner Verhandlungen mit der Regierung von Präsident Baschar al-Assad aufnehmen.

Annan reist weiter nach China

Die russische Regierung kritisierte zugleich die jüngste Resolution des UN-Menschenrechtsrates gegen Syrien als "einseitig". Moskau habe gemeinsam mit Peking gegen das Dokument gestimmt, weil darin nur die Assad-Regierung und nicht auch die Aufständischen für die Gewalt verantwortlich gemacht würden, erklärte das russische Außenministerium. Außerdem würden positive Ansätze zu einer Lösung des Konflikts ignoriert.

Nach dem Besuch in Moskau will Annan nach China weiterreisen. Die Volksrepublik hatte an der Seite Russlands eine Syrien-Resolution im Sicherheitsrat blockiert. Der UN-Sicherheitsrat hatte sich in einer Erklärung aber hinter den Friedensplan von Annan gestellt, der unter anderem einen politischen Dialog und eine Waffenruhe vorsieht.

Massenflucht aus Syrien erwartet

Die Vereinten Nationen beschleunigten zugleich ihre Vorbereitungen auf eine Massenflucht aus Syrien. Derzeit hätten sich rund 100.000 Menschen vor der Gewalt in ihrer Heimat in Nachbarstaaten wie die Türkei und Jordanien in Sicherheit gebracht, sagte der neu ernannte UN-Koordinator für die syrischen Flüchtlinge, Panos Moumtzis, der Nachrichtenagentur Reuters.

Syrien: weitere Gewalt trotz UN-Erklärung

Präsident Assad geht seit einem Jahr mit Gewalt gegen die Protestbewegung vor. Dabei wurden nach UN-Angaben bereits mehr als 8000 Menschen getötet. Doch auch den Aufständischen sind zuletzt schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen worden.

GD/kle (dapd, afp, dpa, reuters)