Kampf gegen das todbringende Virus
Schutzanzüge und Kontrollen an den Flughäfen sollen eine weitere Ausbreitung von Ebola verhindern. Trotz höchster Sicherheitsstandards haben sich inzwischen auch in Europa und den USA Menschen mit dem Virus infiziert.
Schutzkleidung im Überblick
Im Kampf gegen Ebola ist die richtige Schutzkleidung der Ärzte und Pflegekräfte entscheidend. Dabei muss die komplette Haut mit für das Virus undurchlässigem Material abgedeckt sein. Doch der Anzug allein bietet noch keinen ausreichenden Schutz. Auch der korrekte Umgang damit ist entscheidend.
Anlegen der Anzüge
Wie hier an der Sonderisolierstation in Düsseldorf wird das korrekte Anlegen der Schutzanzüge für den Ernstfall geübt. Da vor jedem Einsatz komplett neue Anzüge eingesetzt werden, besteht beim Ankleiden keinerlei Infektionsgefahr. Auch ungeschützte Helfer können dabei zur Hand gehen.
Getrennte Kreisläufe
Die Patientenzimmer auf den Sonderisolierstationen sind von der Außenwelt abgeschirmt. Die Luft wird gefiltert, Abwässer durchlaufen einen gesonderten Klärprozess. In den Schutzanzügen, die auf den Stationen eingesetzt werden, herrscht ein permanenter Überdruck. Die Maßnahmen reichen dabei weiter als nötig. Ebola kann zwar über kontaminierte Gegenstände, nicht aber über die Luft übertragen werden.
Desinfizierende Dusche
Nach dem Einsatz beim Patienten wird in einer Schleuse der komplette Anzug von außen mit einem Desinfektionsmittel abgesprüht, um eventuell dort haftende Viren abzutöten. Erst danach kann vorsichtig damit begonnen werden, den Anzug abzulegen.
Hilfe beim Ausstieg
Beim Verlassen des Schutzanzuges ist dennoch äußerste Sorgfalt geboten. Durch mit fest eingebauten Schutzhandschuhen versehene Löcher kann von außen Hilfestellung geleistet werden, ohne direkt mit dem Anzug in Berührung zu kommen. Nach dem Einsatz wird der Schutzanzug sofort entsorgt und danach verbrannt.
Erkrankte Pfleger
Trotz der hohen Sicherheitsstandards erkrankten in Spanien und den USA insgesamt drei Pflegekräfte an dem Virus. Wie genau es zu den Infektionen kam, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Das häusliche Umfeld der Pflegekräfte wurde (wie hier in Texas) nach dem Bekanntwerden der Erkrankungen abgesperrt und desinfiziert.
Schutzanzüge der Helfer vor Ort
Auch in Westafrika sind Ärzte und Pflegekräfte mitlerweile mit Schutzanzügen ausgerüstet. Allerdings genügen diese nicht immer den Standards, die für einen effektiven Schutz notwendig erscheinen. So bleiben manchmal kleinere Hautpartien frei oder das Material der Schutzantüge ist durchlässig. Auch das An- und Ablegen der Anzüge birgt Gefahren.
Abschottung der Toten
Auch bei den Bestattungen der an Ebola gestorbenen Menschen ist höchste Vorsicht geboten. Bei der in Westabfrika traditionellen Waschung der Toten durch die Familie war es in der Vergangenheit zu vielen Neuinfektionen gekommen. Für die Trauernden ist die strikte Abschottung ihrer Verstorbenen oft nur schwer zu verstehen.
Isolierstation im Zelt
Für eine Region, in der die medizinische Versorgung extrem unterentwickelt ist, stellt ein solcher Ausbruch eine kaum zu bewältigende Herausforderung dar. Kranke werden, wie hier in Liberia, in eilig errichteten Zelten versorgt. Doch auch ein Land wie Deutschland wäre mit einer solchen Epedemie möglicherweise überfordert. Nur knapp 50 Betten sind auf Sonderisolierstationen derzeit vorhanden.
Verbrennen statt Aufhängen
Kontaminierte Schutzanzüge werden in der Krisenregion in Westafrika zum Abtöten der Viren teilweise nur in die Sonne gehängt, um sie danach erneut zu verwenden. Deutlich sicherer wäre es - wie hier in Guinea - die Kleidung unmittelbar nach dem Einsatz zu verbrennen. Das scheitert jedoch oft an Lieferengpässen und den hohen Preisen - je nach Ausstattung kosten die Anzüge zwischen 30 und 200 Euro.
Kontrolle an Flughäfen
Flugreisende stellen die größte Gefahr dar, wenn es darum geht, das Virus über lange Distanzen zu transportieren. Daher wird an einigen Flughäfen inzwischen die Körpertemperatur der Reisenden gemessen. Absolute Sicherheit bietet diese Methode jedoch nicht. Zwar kann Ebola erst übertragen werden, wenn ein Infizierter auch schon Symptome zeigt. Doch die Inkubationszeit beträgt bis zu 21 Tage.