"Kind + Jugend": Überwachung im Kinderzimmer
Babykameras, Pulsmess-Söckchen und Schadstoffalarm - den Messeneuheiten der "Kind + Jugend" bleibt nichts verborgen. Noch bis Sonntag dürften in den Kölner Messehallen vor allem besorgte Eltern fündig werden.
Nichts bleibt verborgen
Kaum auf der Welt, schon geht die Kamera an: "Die Digitalisierung ist auch im Kinder- und Babybereich ein wachsendes Feld", sagte Koelnmesse-Sprecherin Peggy Krause zum Start am Donnerstag. Laut Tanja Kraemer, Chefredakteurin der Zeitschrift "baby&junior", sind die Käufer oft selbst mit digitalen Anwendungen groß geworden. Ihre Kinder wollten sie "unter optimierten Bedingungen" aufwachsen sehen.
Vorratsdatenspeicherung im Kinderzimmer
Eine Tablet-gesteuerte Digitalkamera, dazu eine App, die Daten und Messwerte aus dem Kinderzimmer erfasst und auswertet: Viele der mehr als 1230 Aussteller aus 50 Ländern haben Überwachungssysteme im Angebot. "Eltern sind heutzutage oft verunsichert. Die Nachfrage nach solchen Kontroll- und Messgeräten steigt", sagt Journalistin Kraemer.
Big Parents are watching you!
Das Baby-Überwachungssystem Angelcare schlägt nicht nur Alarm, wenn das Kind schreit. Über den Bildschirm können besorgte Eltern auch mitverfolgen, ob sich das Kind im Bett dreht, streckt oder versucht herauszukrabbeln. Eine Unterlage zeichnet zudem auf, ob sich das Kind regelmäßig bewegt - und schlägt nach 20 Sekunden Regungslosigkeit Alarm.
Das Leben der anderen Kinder
Wer mehrere Kinder hat oder jede Ecke des Kinderzimmer einsehen möchte, dem bietet zum Beispiel der Hersteller "Luvion" die Möglichkeit mehrere Kameras an einen Überwachungsbildschirm anzuschließen. So können Eltern viele kleine und größere Sorgen von der Wohnzimmercouch aus zerstreuen.
Die Vermessung des Kindes
Dies ist ein Multifunktionsmesser für Blutdruck, Sauerstoffgehalt und Herzrhythmus. Messgeräte in Form von Armbänder, Söckchen oder Stramplern informieren besorgte Eltern ständig über diverse Vitalfunktionen ihrer Kleinen. Den globalen Markt für solche Baby-"Wearables" schätzen Experten auf rund 900 Millionen Dollar, bis 2024 soll er auf 1,3 Milliarden Dollar klettern.
Feinstaubalarm in der Wohnung?
Was wie ein puristisches Vogelhäuschen anmutet, ist in Wirklichkeit ein Raumluftmesser. "First Breath" vom niederländischen Hersteller aai.care soll bei Schadstoffbelastungen in der Luft Alarm schlagen. Und die Gefahr lauert laut Hersteller nahezu überall: Möbel, Reinigungsmittel, Tierhaare - aber auch die Ausdünstungen beim Kochen können gesundheitsschädlich Babys sein.
Sorgenfrei mit dem eierlegenden Wollmöbelstück
Auch auf der "Kind + Jugend" geht es aber ohne Sorgen und Digitales: Vollkommen analog lässt sich "La Multi" mit wenigen Handgriffen von einem Babybett in eine Wippe, in eine Babybadewanne, in einen Sitz oder in eine Wickelkommode verwandeln. Praktisch ist das vor allem auf Reisen, denn "La Multi" lässt sich auch vollständig zusammenklappen und wie ein Reisekoffer ziehen.